Wer Frühkartoffeln aus Österreich kauft, unterstützt die heimischen Betriebe und trägt viel zur Reduktion von langen Transportwegen sowie CO2-Emissionen bei. Außerdem ist bei importierten Knollen aus wasserärmeren Gebieten der Wasserverbrauch bei der Produktion oftmals um ein vielfaches höher.
In vielerlei Hinsicht ist hat die heimische Erzeugung große Vorteile. Darauf hat die “InteressenGemeinschaft Erdäpfelbau” (IGE) in der vergangenen Saison die großen österreichischen Lebensmittel-Handelsketten hingewiesen. Die Gespräche sind erfolgreich verlaufen, weil mit wenigen Ausnahmen der Lebensmitteleinzelhandel in diesem Jahr fast ausschließlich österreichische Ware vermarktet. „Wir freuen uns, dass unser Aufruf auf ausländische Ware zu verzichten gehört wurde. Das stärkt die heimische Produktion und somit auch die Versorgungssicherheit“, erklärt IGE-Obmann Franz Wanzenböck.
Versorgungssicherheit braucht stabile Rahmenbedingungen
Die Erdäpfelanbaufläche ist von 2021 auf 2022 um fünf Prozent gesunken. Das ist ein geringerer Rückgang als zunächst erwartet wurde. Die Erzeugerpreise für die neue Ernte sind derzeit mit durchschnittlich 40 Cent/kg auf demselben Niveau wie im Vorjahr um diese Zeit. Die Betriebsmittelkosten der Landwirte sind allerdings stark gestiegen. Bei den Heurigen gibt es praktisch täglich Ertragszuwächse, während der Preis laufend sinkt. Bis zur Haupternte pendelt er sich dann in der Regel ein. Die IGE hofft nun, dass die Erzeugerpreise heuer nicht so massiv sinken, um einerseits die erhöhten Gestehungskosten ausgleichen zu können und andererseits die Erdäpfelproduktion in Österreich auch weiterhin stabil halten zu können.
„Mit Ausnahme des katastrophalen Drahtwurmjahres 2018 haben wir es in den letzten Jahrzehnten immer geschafft, die Versorgung mit eigenen Erdäpfeln ganzjährig zu sichern. Gerade die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig diese Eigenversorgung ist. Sie sollte dem Handel und auch der Bevölkerung gerade bei einem immer noch günstigen Grundnahrungsmittel wie Erdäpfel auch etwas wert sein“, so Wanzenböck abschließend.
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- IGE-Obmann Franz Wanzenböck: LK NÖ/Philipp Monihart