Biobauern fordern mehr Geld aus ÖPUL

Die hohe Inflation und der immer größere bürokratische Aufwand sind in den vergangenen Jahren auch an den Biobetrieben in Österreich nicht spurlos vorübergegangen. Die belastende Gesamtsituation habe dazu geführt, dass 2023 rund 900 Biobetriebe aufgegeben haben, hieß es bei der Eröffnung der heurigen Biobauerntage im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels.

Deshalb seien Nachbesserungen im Agrarumweltprogramm (ÖPUL) für die Biobetriebe eine Notwendigkeit, um die Situation auf den Höfen zu verbessern, lautete die Forderung der Verbandsführung von Bio Austria mit Blick auf die derzeit in Vorbereitung befindliche Programmänderung im ÖPUL für das Jahr 2025. Die aktuelle Fassung des Umweltprogramms trage nämlich mit ihren höheren Anforderungen bei einer im Vergleich zur vorigen Periode niedrigeren Abgeltung für die biologische Wirtschaftsweise erschwerend zur oft brisanten Situation auf den Biohöfen bei, hieß es in Schloss Puchberg. Und: „Jetzt ist für die Agrarpolitik die Gelegenheit, nachzubessern und damit zu zeigen, dass sie die Biobäuerinnen und Biobauern in herausfordernden Zeiten unterstützt.“

Drei findige Preisträger

Bei den Bauerntagen wurden auch wieder besonders innovative Biobetriebe für hervorragende Projekte und Ideen in der Biolandwirtschaft mit dem „Bio-Fuchs“ ausgezeichnet. Aus zahlreichen Einreichungen wurden folgende Sieger gewählt:

Den ersten Platz holte sich diesmal Mutterkuhhalter Wolfgang Schreiber aus Kurzschwarza in Niederösterreich für seinen mobilen Weideunterstand mit Kraftfutterstation, integriertem Kälberschlupf sowie Fangmöglichkeit zur Verladung der Tiere auf ein „Weidetaxi“.

Der zweite Platz ging an den Erwerbsimker Peter Frühwirth aus Pfarrkirchen im Mühlkreis in Oberösterreich. Er hat eine Pollenfalle entwickelt, bei der die ansonsten sehr arbeitsaufwendige Reinigung wegfällt. In seiner Neuentwicklung werden Pollen und Schmutz aus dem Stock ohne Beeinträchtigung der Pollenversorgung des Bienenvolkes oder des Honigertrags direkt getrennt, sodass reiner Blütenpollen geerntet werden kann.

Platz drei ging an die Bio-Sauerkrautpoduktion von Florian Tauferer aus Telfs in Tirol in selbstgebauten 600 Liter Edelstahlfässern. Sein „Rietzerhofer Sauerkraut“ gibt es mittlerweile im Lebensmittelhandel in ganz Tirol sowie in zahlreichen Hofläden zu kaufen. Und mit der Erfindung eines zum Strunkbohrer umgebauten Forstnerbohrers sowie einer Schneidemaschine zur gleichzeitigen Verarbeitung von zwei Krautköpfen kann der nur 3,5 Hektar große Hof mittlerweile im Vollerwerb geführt werden.

- Bildquellen -

  • Kompost: Bio Austria/Sonja Fuchs
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AUTORRed. BW
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