Achten wir auf unser Wasser!

Kommentar von Martin Kugler,
Martin Kugler, Wissenschaftskommunikator am Austrian Institute of Technology

Österreich rühmt sich – völlig zu Recht – seiner hervorragenden Wasserqualität. Wien ist eine der wenigen Millionenstädte der Welt, wo man sauberes und wohlschmeckendes Wasser direkt aus der Leitung trinken kann. Das kommt nicht von ungefähr, denn kaum ein anderes Land hat so viel in die Gewässerreinhaltung investiert wie Österreich.
Allerdings kommt nun Druck von unerwarteter Seite:
Während man vor einigen Jahren noch allgemein dachte, dass Österreich – abgesehen von vereinzelten lokalen Problemen – mehr als genug Wasser habe, um den Bedarf zu decken, so führten die Dürreperioden in jüngster Zeit zu einem Umdenken.
Und tatsächlich: Eine neue Studie im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums beweist nun, dass die heimischen Wasserreserven knapper werden.
Das ist die Folge von zwei gegenläufigen Entwicklungen: Zum einen führt der Klimawandel zu einer Verschiebung der Niederschläge und zu einer erhöhten Verdunstung; zum anderen wächst der Wasserbedarf vor allem in Regionen mit starkem Bevölkerungswachstum.
Egal, welches Szenario man annimmt, so zeigen die Modellrechnungen, dass die Nutzungsintensität des Grundwassers bis zum Jahr 2050 deutlich zunimmt, woraus sich regional Nutzungskonflikte ergeben können.
In einem ungünstigen Szenario könnte der Wasserbedarf in manchen Regionen sogar die verfügbaren Ressourcen übersteigen. Hier müsse rechtzeitig gegengesteuert werden, so die Experten.
Es ist höchste Zeit, dass wir uns unseres Wasserschatzes bewusst werden. Und dass wir sorgsamer als bisher mit ihm umgehen.

martin.kugler@chello.at

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