Nahversorgung stärkt ländlichen Raum

Der Kärntner LR Christian Benger stellte eine Nahversorgerförderung vor. In Summe stünden dafür 100.000 Euro zur Verfügung.

Laut einer Studie ist die klassische Nahversorgung für die Bevölkerung
Laut einer Studie ist die klassische Nahversorgung für die Bevölkerung “sehr wichtig?. ©Agrarfoto.com
Ein wichtiges Thema im Rahmen der Kärntner Regierungssitzung am Dienstag vergangener Woche bildete die Nahversorgung. Die schrumpfende Landbevölkerung bedingt eine schwindende Kaufkraft und erschwert damit Nahversorgungsbetrieben das Überleben. Fehlende Nahversorger und Arbeitsplätze sind für die junge Bevölkerung Grund, in Ballungszentren abzuwandern. LR Christian Benger will über die Stärkung von regionalen Wirtschaftskreisläufen auch den ländlichen Raum stärken. Dazu stellte er eine neue Nahversorgerförderung vor, die mit kleinen Beträgen doch viel bewirken werde. In Summe stehen im Wirtschaftsreferat 100.000 Euro zur Verfügung. “Der Trend zur Regionalität und das Bewusstsein für einen regionalen Wirtschaftskreislauf erzeugen einen neuen Bedarf für Nahversorger. Die öffentliche Hand hat hier einen klaren Auftrag, wenn wir immer von der Stärkung und Sicherung der Strukturen im ländlichen Raum sprechen”, betonte Benger. Die Nahversorger-Förderung kommt aus dem Wirtschaftsreferat, die Mittel werden für Betriebsmittel und Personalkosten – auch Kosten für Teilzeitkräfte – zur Verfügung gestellt. Voraussetzung ist, dass auch die jeweilige Gemeinde den Nahversorger unterstützt. Das Land müsse den Gemeindebeitrag für Betriebsmittel verdoppeln, maximal werden jedoch 2000 Euro gewährt. Weiter wird auch Personal gefördert, ein Vollzeitarbeitsplatz wird mit 1000 Euro, ein Teilzeitarbeitsplatz mit 500 Euro unterstützt, maximal gibt es hier 3000 Euro. Sinnvoll seien Multifunktionsgeschäfte, also solche die weitere Angebote haben. Beispiele dafür: Postpartner bzw. die Zusammenarbeit mit einem Paketservice, eine Reinigung bzw. Putzerei oder die Kombination mit einer Tabak-Trafik (Lotto, Toto). Eine Kaffeeecke wäre ebenfalls eine interessante Kombination. Bankservice, Schuster oder ein Cateringservice seien laut Experten weitere gewünschte Kombinationsmöglichkeiten, die einen Nahversorger absichern.
Benger wies auf Studien der Wirtschaftskammern anderer Bundesländer hin, die belegen, dass 99 Prozent der Bevölkerung die klassische Nahversorgung (wieder) wichtig oder sehr wichtig ist – und somit ist diese aus dem heutigen Wirtschaftskreislauf nicht mehr wegzudenken.

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