Minister Norbert Totschnig beendet Versorgungssicherheitstour in Tirol

Um mit Bäuerinnen und Bauern über aktuelle Herausforderungen und die Chancen der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 zu sprechen, machte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig eine „Versorgungssicherheitstour“ durch ganz Österreich. Am 9. Dezember schloss er die Tour in Tirol ab.

LHStv. Josef Geisler, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Hans-Peter Kircher vom Unterkranebitterhof, Landwirtschaftskammer-Präsident NR Josef Hechenberger und Alois Wurm, Bürgermeister von Bruck am Ziller.

In einem Pressegespräch mit LHStv. Josef Geisler und Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger informierte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig am Unterkranebitterhof der Familie Kircher in Bruck am Ziller über die Situation der Tiroler Landwirtschaft.

„Die Folgen der Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der Klimawandel – wir leben in einer Zeit multipler Krisen. Trotz dieser Herausforderungen versorgen uns unsere Bäuerinnen und Bauern verlässlich mit regionalen Lebensmitteln. Damit unsere heimische Landwirtschaft auch in Zukunft krisenfest und die Lebensmittelversorgung gewährleistet ist, ist Planungssicherheit entscheidend. Diese Planungssicherheit liefert die neue Gemeinsame Agrarpolitik ab 2023.“

Hoher Selbstversorgungsgrad dank Bauern

Ziel der Tour war es auch, die vielfältigen Leistungen des heimischen Agrar- und Ernährungssektors darzustellen. „Mit der ökosozialen österreichischen Agrarpolitik haben wir eine flächendeckende, multifunktionale und nachhaltig produzierende Landwirtschaft. Bei Grundnahrungsmitteln haben wir dank unserer Bauern einen hohen Selbstversorgungsgrad. Das macht sich in Krisenzeiten bezahlt. Jedes Bundesland, jede einzelne Region und jeder einzelne Betrieb leistet hier einen wichtigen Beitrag dafür. Dafür gilt es ‚Danke‘ zu sagen“ führte Totschnig aus.

Unterstützung für heimische Landwirtschaft

Verwiesen wurde auch auf die umfassenden Entlastungspakete der Bundesregierung. Zusätzlich werden zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen für die Landwirtschaft umgesetzt. Dazu gehören neun Mio. Euro für die Produktion von Obst und Gemüse in Glashäusern, die bereits Ende September ausgezahlt wurden. Im Dezember folgt die Auszahlung des 110 Mio. Euro Versorgungssicherungspakets. Rund 6,2 Mio. Euro davon gehen an gut 11.500 bäuerliche Betriebe in Tirol. Außerdem wurde ein Stromkostenzuschuss von 120 Mio. Euro für die landwirtschaftliche Produktion erarbeitet.

LHStv. Josef Geisler setzte den Fokus unter anderem auf bäuerliche Kleinstbetriebe in extremen Lagen. „Der Unterkranebitterhof ist ein gutes Beispiel für das Wirtschaften unter schwierigen Bedingungen. Wir sehen jetzt aktuell bei der Energieversorgung, was es bedeutet, abhängig zu sein. Versorgungssicherheit im Lebensmittelbereich heißt, dass wir in Tirol alles tun müssen, um die flächendeckende Bewirtschaftung durch eine produzierende Landwirtschaft aufrechtzuerhalten. Dadurch sichern wir nicht nur die Lebensmittelversorgung, sondern gewährleisten auch die Pflege der Kulturlandschaft und den Schutz vor Naturgefahren. Dazu setzen wir in Tirol flankierend zu den Maßnahmen in der GAP unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten gezielt Initiativen seitens des Landes. Tierwohl, Almwirtschaft sowie Unterstützung dezentraler Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen sind hier die Hauptstoßrichtungen.“

Die Alm- und Weidewirtschaft bedeutet neben tiergerechter Haltung auch Produktion von bester Almmilch und gepflegte Kulturlandschaft. Durch die Einführung einer Beihilfe für die Milchkuhalpung konnte die Auftriebszahl von Milchkühen stabilisiert und sogar leicht erhöht werden.

Grundlegend für die Versorgungssicherheit sind regionale Kreisläufe und dezentrale Verarbeitungsstrukturen. „Dazu gehören regionale Schlachtstellen. Im Pitztal, in Fließ, im Außerfern und in Osttirol wurden mit Unterstützung des Landes Schlachtstellen modernisiert oder neu errichtet. Zusätzliche Landesmittel fließen beispielsweise auch in die Qualitätssteigerung in der Käseproduktion – zuletzt in die Biosennerei Hatzenstädt, die Heumilch-Sennerei Reith i. A. und die Erlebnissennerei Zillertal“, so Geisler.

- Bildquellen -

  • Bundesländertag Tirol: BML/Hetfleisch
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AUTORRed. JS
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