Kein frisches Geld für alte Ideen

Kommentar von Claus Reitan,
Journalist.

Österreich muss seine Wirtschaft wieder flott kriegen. Unternehmer und Arbeitnehmer brauchen nach drei Monaten Stillstand einige Hilfen, um in den Schritt zu finden. Wie die Dinge liegen, wird die Sache teuer und bleibt kritisch, denn: Rettung braucht Richtung! Wer jetzt nach Rückkehr zu Normalität verlangt, sollte erklären, welche Normalität denn gemeint ist. Zersiedelung? Verbrennungsmotoren? Massentourismus? Flug- und Fleischpreise, die pure Lüge sind? Billige Kleidungsstücke und Spielzeug aus Plastik, die es zwischen Fabrik und Verbrennung nur auf wenige Stunden an Nutzungsdauer bringen? Wenn das normal ist, dann nein, Danke. Dann wünschen wir eine neue Normalität. Die Belebung der Wirtschaft braucht eine Richtung, und das kann nur jene zu einer stärker sozial und ökologisch orientierten Produktions- und Konsumweise sein. In Deutschland kursiert dazu seit Wochenbeginn ein flottes Wort: „Kein frisches Geld für alte Ideen“ sagte Werner Schnappauf, Vorsitzender des deutschen Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) anlässlich der Online-Konferenz „Perspektive Nachhaltigkeit“. Die Experten des Rates in Berlin empfehlen der deutschen Bundesregierung soziale, technologische und ökologische Innovationen zur Nachhaltigkeit. Diese betreffen die Digitalisierung, die Schaffung einer Wasserstoffwirtschaft sowie den Ausbau der Energie- und der Datennetze. Österreichs Bundesregierung hat diese Themen bereits angesprochen. Gut so. Dorthin sollte tatsächlich das frische Geld fließen, das gerade auf unsere Kosten gedruckt wird.
claus.reitan@aon.at
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