Kartoffelmarkt KW 41/’22: Geringere Erntemenge, Preise verbessert

In Teilen Niederösterreichs ist die Kartoffelernte mittlerweile abgeschlossen, aber noch nicht überall stehen die Erdäpfelroder still.
Im Weinviertel bleibt es bei einer nicht zu umfangreichen Ernte, die durch starken Drahtwurmbefall zusätzlich geschmälert wird, sodass das verfügbare Angebot kleiner als normal ausfällt. Besonders qualitativ einwandfreie Speiseware ist nur in sehr eingeschränkten Umfang verfügbar. Zufriedener zeigt man sich mit der Ertragslage im Waldviertel und das auch bei Biokartoffeln. Hohe Absortierungen durch Drahtwurm und Schorf sind aber auch bei Bioware ein Thema.

Die Erzeugerpreise haben sich zur Vorwoche verbessert, dabei wird zunehmend eine qualitätsabhängige Preisstaffelung vorgenommen. Die Absatzsituation im Inland hat sich in der letzten Woche leicht belebt. Weiterhin besteht auch aus dem osteuropäischen Ausland großes Interesse an heimischen Erdäpfeln. Die Exporte werden vorwiegend direkt von Landwirten getätigt.

Zu Wochenbeginn wurden in Niederösterreich meist 25 bis 30 Euro/dt bezahlt. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind 30 Euro/dt zu erzielen. In Oberösterreich liegen die Preise bei 27 Euro/dt.

Deutschland: Landwirte vermarkten zügig

In Deutschland ist die Kartoffelernte bei idealem Erntewetter gut vorangekommen. Die Einlagerung geht zügig voran, da die Landwirte aufgrund des derzeitigen Erzeugerpreisniveaus, den hohen Lagerkosten und des befürchteten Lagerrisikos bereit sind, Kartoffeln rasch zu vermarkten.
Absatzseitig zeigte sich Anfang Oktober eine leicht verbesserte Nachfrage im Inland, während die Exporte weniger werden. Die Preise blieben unverändert, könnten aber noch vor Monatsende in Bewegung kommen.
Die Preise für Speiseware lagen zu Wochenbeginn im Bundesdurchschnitt je nach Sorte meist bei 26 bis 27 Euro/dt.
Auch die deutsche Bio-Kartoffelernte ist bereits weit fortgeschritten und es wird von einem umfangreichen Ergebnis ausgegangen, da die Anbauflächen 2022 ausgeweitet worden sind. Mit den Qualitäten zeigt man sich überwiegend zufrieden, wobei auch in Deutschland die Drahtwurmschäden zunehmen und mittlerweile im ganzen Land auftreten.

Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ

- Werbung -
QuelleH.M.
Vorheriger ArtikelWildschadensbericht: Die Zukunftsbaumarten sind stark verbissen
Nächster ArtikelSVS-Gutschrift bringt finanzielle Entlastung direkt zu den Höfen