Quelle: Tanja Cammerlander
LAbg. Hermann Kuenz

Die Landtage des Landes Tirol, Südtirols und des Trentinos finden sich alle zwei Jahre zusammen, um gemeinsam im Dreierlandtag über grenzübergreifende Probleme und Lösungsansätze zu sprechen. Heuer trifft man sich im Congress Centrum Alpbach, denn das Land Tirol ist Gastgeber der Sitzung.

Ziel ist es, Beschlüsse für gemeinsame Themen zu treffen. Zwar müssen diese dann nicht auch von den Ländern zwingend umgesetzt werden, der Austausch und die gemeinschaftliche Arbeit nützen jedoch allen, um eine neue Perspektive zu erlangen und Strategien auszuarbeiten.

Derzeit beschäftigen vor allem Themen wie der Transitverkehr, der Bodenschutz sowie die großen Beutegreifer die Funktionäre. „Es ist aus Sicht der bäuerlichen Vertreter unabdinglich, über den Tellerrand zu schauen und die Problematik auch aus Sicht der Nachbarländer zu kennen. Punkte wie die Almwirtschaft oder der Bodenschutz beschäftigen Tirol, Südtirol und das Trentino massiv. Umso wichtiger ist die überregionale Zusammenarbeit“, erklärt LAbg. Hermann Kuenz. Er geht für die Leserschaft im Vorfeld der Sitzung auf die bäuerlich relevanten Themen ein.

Boden schützen, bestehende
Bauten nachhaltig nützen

Südtirol präsentiert beim Dreierlandtag unter anderem einen Antrag, der die Umsetzung des Green Deals und die Frage, wie man die Landschaft langfristig als Lebensgrundlage absichern kann, behandelt.

„In allen drei Ländern ist der Bodenverbrauch groß und das Problem noch größer. Der Boden muss als Wirtschaftsgrundlage der Bäuerinnen und Bauern geschützt werden, aber auch als Mehrwert für die gesamte Gesellschaft. Es müssen neue Ansätze geschaffen werden, damit nicht die grüne Wiese zubetoniert wird, sondern bestehende verbaute Flächen intensiver genutzt werden. Revitalisierungen und Ortskernverdichtungen müssen forciert werden“, führt LAbg. Kuenz aus.

Beutegreifer sind Problem
der Gesamtgesellschaft

Bereits im letzen Dreierlandtag in Meran wurde den großen Beutegreifern ein Beschluss gewidmet. Auch heuer stellen die Südtiroler den Wolf in den Fokus und stellen einen Leitantrag zu seiner Population.

„Es geht uns vor allem darum, die Almwirtschaft als öffentliches Interesse zu benennen. Der Wert der Almen für die Gesellschaft wird zu wenig beachtet. Die Almwirtschaft ist nicht nur Erholungsraum, sondern bietet auch Schutz vor Naturgefahren und fördert die Artenvielfalt und den Kulturerhalt.“ Dieser Wert ist bei Verwaltungsverfahren ein wichtiger Punkt, so könne die Almwirtschaft und ihr Erhalt zukünftig aufgrund ihres Stellenwertes über der FFH-Richtlinie stehen, überlegt LAbg. Hermann Kuenz.

Generell wolle man im Wolfsmanagement auf stärkere Zusammenarbeit setzen.

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AUTORred. HP
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