Um rund 2,3 Millionen Euro wird der bestehende Betrieb in den kommenden zwei Jahren umgebaut, erweitert und auf den neuesten Stand gebracht. Auch ein Verkaufsbereich für die Direktvermarktung soll eingerichtet werden. Zum Obmann des Gemeindeverbandes wurde der Fließer Bürgermeister Alexander Jäger gewählt, sein Stellvertreter ist der Zammer Gemeindechef Dominik Traxl.

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Metzgermeister Bernd Jurschitsch mit Gattin Nicola, Lehrling Lukas Spiß und die Metzger Romed File und Günter Bauer (v. re.) sind für den Schlachthof Fließ zuständig.

Aufgrund großzügiger Förderungen wurden in den 90er Jahren landesweit viele Schlachthöfe errichtet, im Bezirk Landeck waren es 25. Zunehmende Auflagen, vor allem bei der Hygiene, stellen die Betreiber zunehmend vor Probleme. Die Gemeinde Fließ übernahm den Schlachthof 2014 von der Agrargemeinschaft, Pächter ist Bernd Jurschitsch aus Strengen. In den vergangenen sieben Jahren stieg die Zahl der geschlachteten Tiere von knapp 1.000 auf 1.400, die Hälfte davon entfällt auf die Fließer Bauern. „Die Anlage hier ist an die Grenzen gestoßen. Deshalb ist der Um- und Zubau dringend notwendig. 16 von 30 Kommunen sind beim Gemeindeverband dabei. Die Statuten wurden so gehalten, dass weitere Gemeinden jederzeit beitreten können“, betonte der Landecker Bezirkshauptmann Markus Maaß bei einem Pressegespräch in Fließ. Dass die Paznauner Gemeinden nicht dabei sind, habe mit der bestehenden modernen Anlage in Ischgl zu tun.

Mehrwert für den Bezirk

Der Fließer Altbürgermeister Hans-peter Bock ist einer der Initiatoren des Projektes. „Es geht um den Mehrwert für den Bezirk, um die Möglichkeit der Selbstversorgung und die Bereitstellung entsprechender Infrastruktur, die als Anerkennung für die Leistungen der Bauern zu sehen ist“, betonte Bock. Zudem sollen die Transportwege kurz und das Tierwohl im Auge gehalten werden.

Der Zammer Bürgermeister und Landesobmann der Jungbauernschaft Dominik Traxl sieht den Schulterschluss der 16 Gemeinden positiv und damit Chancen, die Produktion von Qualitätsfleisch weiter zu forcieren. Regionalität müsse gelebt werden, faire Partner seien dafür notwendig. Gemeindeverbandsobmann Alexander Jäger hob die Kooperation mit der „Modellregion Landeck“ hervor, die für die Vermarktung von regionalen Produkten zuständig ist. Nach der Gründung des Verbandes gehe es nun um Einreichungen und Ausschreibungen, so Jäger.

Der Zammer Gastwirt Josef Haueis vom Gasthof Gemse setzt seit Jahren auf regionale Produkte. „Anlagen wie jene in Fließ mit einem qualifizierten und engagierten Team rund um Metzgermeister Bernd Jurschitsch sind die Garanten für frische Produkte und die Aufrechterhaltung regionaler Kreisläufe“, sagte Haueis. Besonders wichtig sei, dass hier auch Notschlachtungen durchgeführt werden.

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AUTORPaul Schranz
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