„Forst & Jagd Dialog“ setzt sich für ausgeglichene Wälder ein

Thema bei der Sitzung in Rotholz war die Bedeutung des Waldes als Raum für Wirtschaft, Schutz und Leben. Man wolle den steigenden Einfluss von Wild dämmen und die Wiederaufforstung forcieren.

Die höchsten Vertreter aus Bund und Land fanden sich zum „Forst & Jagd Dialog“ in Rotholz ein.

Kürzlich fand an der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt in Rotholz die 18. Boardsitzung des „Forst & Jagd Dialogs“ statt. Bundesminister Nobert Totschnig und LHStv. Josef Geisler verabschiedeten gemeinsam mit Vertretern der Jagd- und Forstwirtschaft, der Grundbesitzerverbände, den zuständigen Behörden sowie der Wissenschaft die 9. Jahresbilanz.

„Der ‚Forst & Jagd Dialog‘ setzt sich seit 2012 für die Erreichung ausgeglichener Wald und Wild Verhältnisse ein und wird von allen beteiligten Institutionen mitgetragen. Wildtiere und Wälder sind miteinander untrennbar verbunden, voneinander abhängig und bilden Lebensgemeinschaften, die in einem ökologischen Gleichgewicht stehen. Die aktuellen Messergebnisse über den Waldzustand zeigen aber, dass der Wildeinfluss und die Wildschäden während der vergangenen Jahrzehnte zugenommen haben. Um hier eine Trendumkehr zu erreichen, bedarf es verstärkter gemeinsamer Anstrengungen aller Beteiligten“, erklärte Bundesminister Totschnig: „Um die Forstwirte zu unterstützen, hat das Landwirtschaftsministerium den Waldfonds ins Leben gerufen. Mit 350 Millionen Euro ist er das größte Unterstützungspaket für die heimischen Wälder, das es je gab. Damit ermöglichen wir Wiederbewaldungen in Schadgebieten wie auch Investitionen in klimafitte Wälder.“

Lebensversicherung Wald

„Wir brauchen mehr denn je klimafitte, zukunftsfähige Wälder. In einem Gebirgsland wie Tirol ist der Schutzwald eine Lebensversicherung“, meinte Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler: „Mit Unterstützung insbesondere des Waldfonds arbeiten wir in Tirol jeden Tag daran, die Schutzwirkung des Waldes dauerhaft zu erhalten und an die sich ändernden klimatischen Verhältnisse anzupassen. Diese Bemühungen müssen mit einem dem Lebensraum angepassten Wildstand einhergehen. Und da haben wir mindestens genauso großen Handlungsbedarf wie beim Umbau unserer Baumbestände in klimafitte Wälder. Der Dialog von Forst und Jagd ist die Plattform dafür.“

Lebensraum braucht Rücksicht

Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner unterstrich die Bedeutung des Waldes als Lebensraum: „Neben einer gründlichen, objektiven und regionalen Betrachtungsweise, was die Anpassung der Schalenwildbestände betrifft, müssen wir auch den Faktor Lebensraum besonders im Fokus behalten. Die Lebensraumtragfähigkeit ist von vielen Faktoren abhängig. Rücksichtsloses Verhalten in der Natur versetzt Wildtiere in Stress und erhöht dadurch den Nahrungsbedarf. Durch die Wildbeunruhigung konzentrieren sich lokale Schalenwildbestände dann zeitweise auf empfindlichen Flächen. Eine aktive und wirksame Besucherlenkung sowie ausgewiesene Wildruhezonen können dazu beitragen, den Druck vom Wald zu nehmen. Hierfür brauchen wir den ‚Forst & Jagd Dialog‘ sowie das Verständnis aller Naturnutzer.“

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  • Bundesl‰ndertag Tirol: BML
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AUTORRed. HP
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