Egal aus welcher Ecke oder Branche: Die Jugend macht sich Sorgen und zeitgleich auch viele Gedanken über Wege aus der Krise. Foto: Valua Vitaly - Stock.adobe.com

Jungbauern aus den Bundesländern und junge Branchenvertreter haben sich kürzlich zur agrarpolitischen Vorgehensweise betreffend die Folgen des Ukraine-Krieges geäußert.
Carina Reiter: Alle verfügbaren Flächen nutzen
Der Krieg in der Ukraine sei eine humanitäre Katastrophe und bedrohe die Ernährungssicherheit in der Ukraine wie auch in deren Exportländern im Nahen Osten und Nordafrika, so Jungbauern-Bundesobfrau Carina Reiter. „Wir müssen jetzt alles tun, um eine globale Ernährungskrise zu verhindern.“ Dazu gehöre, die geplante Stilllegung von grundsätzlich fruchtbaren Anbauflächen aufzuheben. Reiter will die Brachflächen-Regeln und von der EU geplante vier Prozent Flächenstilllegung aussetzen und den Anbau von Eiweißpflanzen mit Pflanzenschutzmittel-Einsatz auf Vorrangflächen zulassen.

Alexander Bernhuber: Reserven in Europa nutzen
Ins gleiche Horn stößt EU-Mandatar Alex Bernhuber. Und: „Wir müssen jetzt unsere Reserven nützen und für Stabilität auf den Märkten sorgen. Eine Anpassung unserer Produktionskosten an andere europäische Länder ist eine wichtige Grundvoraussetzung.“ Auch fordert er nationale Entlastungen für die Lebensmittelproduktion.

Christian Lang: Bauern an der Zapfsäule entlasten
Sehen und spüren kann man steigende Rohstoffpreise an der Zapfsäule. OÖ. Jungbauernobmann Christian Lang spricht sich deshalb für eine Senkung der Mineralölsteuer aus: „Ein Literpreis beim Diesel von mehr als zwei Euro zieht regelrecht die Geldscheine aus der eigenen Geldtasche.“ Jetzt bräuchte die Agrarbranche wirksame Entlastungsschritte der öffentlichen Hand. Die einfachste Lösung wäre aus seiner Sicht ein Drehen an der Mineralölsteuerschraube.

Josef Kaiser: Lagerkapazitäten für Getreide, Dünger ausbauen
Würde die regionale Kreislaufwirtschaft gestärkt, könnte Österreich Abhängigkeiten bei Rohstoffen und Wirtschaftsdünger vermindern. Josef Kaiser von den „Jungen Veredlern“ sowie den „Jungen der Styria Brid“ fordert mehr Geld für Kreislaufwirtschaft und den Ausbau von Lagerkapazitäten für Getreide und Dünger.

Ralf Wagner: Dächer statt Äcker für Energieproduktion
Der Obmann der Steirischen Jungbauern, Ralf Wagner, fordert indes Leonore Gewessler auf, rasch einen stabilen gesetzlichen Rahmen für Biogas und grünes Gas zu schaffen, um diese Energieformen nicht weiter aufs Abstellgleis zu stellen. Er sieht den Ausbau von Photovoltaik als Chance – mit klaren Regeln: „Wir brauchen mehr Photovolatik-Anlagen auf Stall- und Hallendächern. Es darf nicht sein, dass wir wertvolle Ackerflächen mit solchen Anlagen zupflastern.“

Martina Rieberer

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AUTORRed. SN
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