Biomasse als Schlüssel zur Energiewende

Oberösterreich soll das Land der Biomasse werden. Das sagt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, die den Weg hin zur grünen Energiewende gemeinsam mit der heimischen Land- und Forstwirtschaft konsequent vorantreiben will.

Nachhaltig und umweltschonend solle die Energiewende vollzogen werden. Diskussionen auf EU-Ebene, wie „grün“ Atomkraft und Erdgas sein können, erteilt Oberösterreichs Agrarlandesrätin eine klare Absage. „Wir setzen unseren Kurs des konsequenten Ausbaus erneuerbarer Energieformen fort. Der Biomasse als nachwachsenden Rohstoff kommt dabei große Bedeutung zu“, sagt Langer-Weninger.
Fast ein Fünftel (17 Prozent) des österreichweiten Brutto-Energieverbrauchs wird aktuell von Biomasse abgedeckt, in Oberösterreich sind es knapp 15 Prozent. Damit ist Biomasse der größte Energielieferant bei den erneuerbaren Energiequellen.

Einkommensquelle als regionaler Energieversorger

Potenzial ist im Bereich der Bioenergie vorhanden, vor allem in der Forstwirtschaft. Laut Waldinventur findet sich ein Holzvorrat von 166 Mil­lionen Vorratsmetern in Oberösterreichs Wäldern, wobei dieser auch stetig steigt. Damit kann die Erzeugung von Wärme und Strom aus Biomasse deutlich ausgebaut werden. Genutzt werden solle dieses Potenzial nicht nur im Hinblick auf den Klimawandel, sondern auch, um Wertschöpfung in der Region zu generieren. „Biomasse bietet den Bäuerinnen und Bauern eine neue Einkommensquelle. Sie können sich als Energieversorger in den Regionen etablieren und nochmals unterstreichen, dass sie wahre Klimaschützer sind“, betont Langer-Weninger.
Derzeit werden in Oberösterreich 59 Biogasanlagen und 340 Nahwärmeanlagen betrieben. Letztere erzeugen jährlich aus einer Million Schütt­raummeter Hackgut eine Wärmeleistung von 310 Megawatt. „Diese An­lagen erzielen auch eine CO2-Reduktion von 156.000 Tonnen im Vergleich zu fossilen Energieträgern“, so Langer-Weninger. Im nationalen und europaweiten Spitzenfeld liegt Oberösterreich auch im Bereich der Biomasse-Kleinfeuerungsanlagen: Die 26.700 Hackgutanlagen und 34.400 Pelletsanlagen machen ein Viertel aller österreichweit installierten Anlagen aus. Ebenso sind die Produktion und das technologische Know-how vielfach in Oberösterreich beheimatet. „Wir haben in unserem Bundesland weltweit erfolgreiche Biomasse-Kessel-Unternehmen, jede vierte in Europa verkaufte automatische Biomasseheizung kommt von einem Unternehmen aus Oberösterreich“, informiert dazu Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Mehr als 2500 Menschen beschäftige die heimische Biomasse-Kesselbranche, die 600 Millionen Euro
Umsatz und eine Exportquote von 75 Prozent erziele.

„Oberösterreich soll als Land der Biomasse positioniert werden.“ michaela langer-weninger

Produktion und Nutzung von Bioenergie wird gefördert

Für den Bau und Ausbau von Biomasseanlagen gewährt das Land Oberösterreich auch finanzielle Anreize. So wurden im Vorjahr 439 Anträge von landwirtschaftlichen Betrieben bewilligt und in der Höhe von 1,2 Mil­lionen Euro gefördert. Zudem wurden im Rahmen der Ländlichen Entwicklung 22 Projekte (17 Biomasseanlagen und fünf Umrüstungen von Biogasanlagen) bewilligt und ebenso finanziell gefördert. Privathaushalte können ebenso profitieren, wenn sie auf erneuerbare Energiequellen umsteigen – etwa in Form der Förderungen zum Austausch von Öl-Heizkesseln.

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