Einkaufen: Trend geht zu Bio und zu Vorräten

Corona hat 2020 die Lebensmittelversorgung ins Zentrum gerückt. Im Einkaufsverhalten von Herrn und Frau Österreicher sind aber Trends verstärkt auszumachen.

Agrarlandesrat Max Hiegelsberger: „Bio-Lebensmittel legten entscheidend zu.“

Mit dem ersten Auftauchen der Corona-Krise kam es zu Hamsterkäufen und Ängsten bezüglich einer ausreichenden Versorgung mit Lebensmitteln. Beides legte sich rasch wieder, dennoch traten langfristige Änderungen im Einkaufsverhalten zutage.

Der Gesamtmarkt ist 2020 stark gewachsen

„Bio-Lebensmittel legten entscheidend zu, ebenso Convenience-Produkte und lang haltbare Lebensmittel. Corona hat einen maßgeblichen Einfluss auf das Einkaufsverhalten und verstärkt bestehende Trends wie gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und Sicherheitsdenken“, fasst Agrarlandesrat Max Hiegelsberger zusammen. Die Roll-AMA-Auswertung der Agrar Markt Austria zeige für 2020 ein starkes Wachstum des Gesamtmarktes.

Die Lebensmittelbeschaffung in den ersten drei Quartalen machte in Österreich 5,7 Milliarden Euro aus, das ist ein Wachstum von 14,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im zweiten Quartal zeigte sich ein deutlich erhöhter Absatz abseits des Lebensmitteleinzelhandels. „Das erhöhte Interesse der Menschen an Bezugsquellen in ihrer Nähe hat aber auch schnell wieder nachgelassen und sich im dritten Quartal im langjährigen Schnitt eingependelt“, resümiert Hiegelsberger.

Der Bioanteil am gesamten Lebensmitteleinkauf hat im dritten Quartal Rekordwerte erreicht. Besonders stark haben die Anteile bei Kartoffeln, Fruchtjoghurt und Fleisch zugelegt, das Wachstum erstreckt sich aber über alle Warengruppen. „Die Bioanteile in den verschiedenen Warengruppen sind recht unterschiedlich, von mehr als 20 Prozent bei der Trinkmilch bis 3,3 Prozent bei Wurst und Schinken. Hier ist noch viel Luft nach oben und wenn sich die Anteile weiter steigern, können auch weitere heimische Bauern ihren Betrieb umstellen“, so Hiegelsberger.

Das Jahr 2020 habe zum ersten Mal seit Jahrzehnten Fragen nach der Eigenversorgung mit Lebensmitteln aufgeworfen. „Lebensmittel für zwei Wochen im Haus zu haben, diese grundlegende Empfehlung aus Sicht des Katastrophenschutzes wurde dieses Jahr auf einmal brandaktuell.“ Neben lang haltenden Lebensmitteln verzeichneten auch Convenience-Gerichte ein sattes Wachstum.

- Bildquellen -

  • LR Hiegelsberger Heimische Lebensmittel C LandOÖ Sabrina Liedl (004): Land OÖ/Sabrina Liedl
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