Ein Hochbeet für die Streber unter den Gemüsesorten

Ein Hochbeet lässt sich auf vielfältige Art bestücken. Im Buch „Das unglaubliche Hochbeet“ von Doris Kampa erhält man zahlreiche Inspirationen und dazu passend ergänzende Informationen.

Vor allem Blatt- und Kohlgemüsearten gelten als Streber unter den Gemüsesorten.

Ein Hochbeet ist eine unglaubliche Sache. Die Ernte fällt um ein Vielfaches größer aus als in einem normalen Gartenbeet. Man startet nämlich wesentlich früher mit dem Anbau und kann, wenn gewünscht, den ganzen Winter hindurch ernten. Die Buchautorin Doris Kampa ist eine Expertin in Sachen Hochbeet, in ihren Büchern findet man nicht nur viel Wissenswertes rund um diese Anbauform, sondern auch zahlreiche Anbaupläne für jeden Geschmack. Unter anderem das „Mach-dich-fit-Hochbeet“, denn auch unter dem Gemüse gibt es Streber. 

Noch gesünder

Manche Gemüsearten sind tatsächlich noch gesünder als andere und praller gefüllt mit Vitaminen und Mineralstoffen als ihre Kollegen. Dazu zählen vor allem Blatt- und Kohlgemüsearten. Für Abwechslung sorgen im Mach-dich-fit-Hochbeet bunte Begleiter wie Karotten, Tomaten oder Rote Beete. 

Hochbeet im Frühling

Starte, sobald das Wetter es zulässt, ab Ende Februar bis Mitte März mit der Aussaat. Säe Kresse, gemischten Pflücksalat, Feldsalat und Rucola in der Reihe dünn aus. Lege die Spinatsamen im Abstand von zwei bis drei Zentimeter in die Reihe. Verwende für Pflücksalat eine fertige bunte Samenmischung oder mische selbst drei bis vier verschiedene (grüne und rote) Salat-Samensorten zusammen. Das bringt Abwechslung auf deinen Teller und versorgt dich mit verschiedenen Mineralien, Vitaminen und anderen Inhaltsstoffen. Lege vom Eisbergsalat etwa alle 25 Zentimeter einige Samenkörner direkt auf die Erde und lichte später aus oder setze vier Jungpflanzen. Säe den Schnittlauch dünn in der Reihe aus oder verwende auch hier vorgezogene Jungpflanzen. Ab Mitte/Ende März dürfen die Samen von Karotten und Wurzelpetersilie in die Erde. Säe zu den Karotten einige Dille-Samen, sie markieren die Reihen und helfen den Karotten beim Auflaufen. 

März bis April 

Die rasch wachsende Kresse gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist damit nahe verwandt mit Kohlrabi, Kohl oder Brokkoli. Der Anbau von Kresse funktioniert auch im Hochbeet überraschend gut. Auf Erde gesät bildet Kresse größere Blätter, die weniger scharf sind als der Kresse-Keimling im Haus. Durch ihre sehr schnelle Entwicklung ist Kresse bereits nach zwei bis drei Wochen erntereif. Schneide sie dicht über dem Boden ab und baue vorzu wieder an. 

Auch Feldsalat und Rucola wachsen sehr rasch, beide Gemüsesorten kannst du öfter in Sätzen anbauen. 

Nach etwa sechs Wochen startet die Ernte von Spinat und Pflücksalat. Lasse bei der Ernte das Pflanzenherz  für einen stetigen Nachschub an frischen Blättern stehen. Eisbergsalat entwickelt kompakte, feste Köpfe. Dafür braucht er etwa acht bis zehn Wochen. 

Mai

Bis Mitte Mai hat das meiste Gemüse das Hochbeet gesäumt. Karotten, Dille, Schnittlauch und Wurzelpetersilie bleiben im Hochbeet. Anstelle von Kresse und Spinat folgen nun zwei Stück Tomaten. Säe neben die Karottenreihe Buschbohnen. Lege dazu jeweils sechs bis acht Bohnenkerne etwa drei Zentimeter tief in die Erde. Der Abstand dieser sogenannten Horste soll 20 bis 25 Zentimeter betragen. Auf die Bohnen folgt eine Reihe Rote Beete mit ca. zehn Zentimeter Abstand zwischen den Samen und den zwei Stück Brokkoli. 

Ernte ab Mai die ersten zarten Schnittlauchhalme, aber niemals zu viel auf einmal, da sonst die Pflanze zu starkt geschwächt wird. Die Blüten des Schnittlauchs sind essbar, verwende sie als zusätzliche Verzierung für deinen Salat. 

Juni bis Juli 

Geize die Tomaten aus, sobald sie gut angewachsen sind. Die Geiztriebe entwickeln sich in den Blattachsen zwischen Haupttrieb und Blatt. Brich diese Triebe aus, solange sie noch klein sind, um die Tomatenpflanzen nicht zu verletzen. 

Buschbohnen sind genügsam in ihren Ansprüchen, Anhäufeln erhöht die Standfestigkeit. Beginne etwa Mitte bis Ende Juli, die ersten Bohnenhülsen zu ernten und setze dies regelmäßig fort. Viele Buschbohnensorten blühen immer wieder und bilden laufend neue Hülsen aus. Ernte die Rote Beete bis Ende Juli. Beginne mit der größten Rübe, dann schaffst du Platz für die anderen. 

Im Sommer bildet sich die erste große Brokkoli-Rose. Schneide diese gemeinsam mit einem Stück Strunk ab. Der Strunk kann mitgekocht werden. Nach einigen Wochen bilden sich in den Seitenachseln zahlreiche kleinere Röschen, die du ebenso verwenden kannst. 

Von der Wurzelpetersilie kannst du laufend Blätter ernten und diese wie normale Petersilie verwenden. Nimm aber nie zu viel von einer Pflanze, da sonst zu wenig Blattgrün für die Bildung kräftiger Wurzeln vorhanden ist. 

Ersetze Ende Juli die Rote Beete durch eine Reihe Herbstkarotten. 

August bis in den Winter

Im August beginnt die Tomatenernte. Entferne die unteren Blätter der Tomatenstauden, dann werden die Früchte rascher rot. Ernte Karotten und Dille ab, auch die Buschbohnen räumen bis Ende August das Hochbeet.  Säe an Stelle der Karotten bis Ende August auf einer Breite von 20 Zentimeter Winterkresse dicht aus. Auf den Platz der Buschbohnen kommt Endiviensalat – entweder alle 25 Zentimeter einige Samen, die du später vereinzelst, oder bereits vorgezogene Jungpflanzen. 

Bis Mitte/Ende September hast du die Tomaten abgeerntet. Danach sind die Nächte bereits zu kalt, die Früchte werden nicht mehr rot. Grüne Tomaten kannst du auf einer sonnigen Fensterbank nachreifen lassen. 

Säe an die Stelle der Tomaten im Abstand von zehn Zentimeter Mairüben, auf die verbleibende Fläche kommen vier Stück Romanasalat. 

Im Oktober und November sind Herbstkarotten und Wurzelpetersilie erntereif. Verwende sie z. B. für eine wärmende Wintersuppe. Überschüsse kannst du problemlos einfrieren, nachdem du sie kurz blanchiert hast. 

Brokkoli bleibt noch lange im Hochbeet stehen, ihm kann auch Frost und Schnee nichts anhaben. 

Schnittlauch bleibt als mehrjährige Pflanze im Hochbeet, oder du ersetzt deine Stöcke im nächsten Jahr duch ein anderes Gemüse. 

- Bildquellen -

  • Close Up Of Fresh Green Lettuce, Cress And Other Plants Growing: Anna – stock.adobe.com
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AUTORElisabeth Angerer
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