"Landwirtschaft ist weiblich", so Landwirtschaftsminister Totschnig bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger.

Dabei betonte Norbert Totschnig: „Innovation und Unternehmertum in der Landwirtschaft sind weiblich.“ Die landwirtschaftliche Urproduktion allein se vielen Frauen zu wenig. „Sie wollen sich selbst verwirklichen. Ohne Frauen geht in der Landwirtschaft gar nichts.“ Dieser außerordentlichen Schaffenskraft gebühre nicht nur am Weltfrauentag, sondern „jeden Tag Respekt und Anerkennung“, so der Minister.

Kooperationen, Direktvermarktung und Vermietung

Bäuerinnen setzen stärker als Bauern auf Urlaub am Bauernhof oder Direktvermarktung und dabei auf betriebsübergreifende Zusammenschlüsse. Auch im Klimaschutz und in der Biodiversität sehen Frauen größere Chancen als Männer. Totschnig: „Innovative und nachhaltige Lösungen werden oft von Frauen vorangetrieben. Unsere Vision 2028+ ist hierfür ein wichtiger Schritt“.

Neumann-Hartberger: „Frauen sind das Rückgrat der bäuerlichen Familienbetriebe.“

 Laut Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger hat sich die Anzahl landwirtschaftlicher Familienbetriebe mit weiblichen Betriebsführerinnen im letzten Jahrzehnt deutlich erhöht. „Mittlerweile werden 35 Prozent der Betriebe von Frauen geführt.“ Das ist EU-weit Platz 6.  Insbesondere der älteren Generation sei es wichtig, „einen übergebenswerten Betrieb“ zu bewirtschaften. Die Bundesbäuerin: „Obwohl sich das Bild der Frau in der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren verändert hat, bleiben viele ihrer Tätigkeiten noch immer unsichtbar. Dabei sind Frauen das Rückgrat der Landwirtschaft. Sie managen den Betrieb, leisten wichtige Care-Arbeit für Angehörige, also Kinder und alte Menschen und zwei von drei engagieren sich nebenbei auch noch ehrenamtlich, um ihr Umfeld, ihre Regionen lebenswerter zu gestalten.“ Gleichzeitig gelt es, „die sozialen Konflikte eines Familienbetriebs“ auszugleichen. „Das macht die Bäuerin nicht nur zur Unternehmerin und Agrarexpertin, sondern vielmehr zu einem Multitalent“, so Neumann-Hartberger. Für sie ist es „essenziell, dass Frauen nicht nur am Hof gleichberechtigt sind, sondern noch mehr in jeglichen politischen Gremien eingebunden sind.“ Totschnigs Vision 2028+ legte erfreulicherweise einen Fokus auf die Anliegen der Bäuerinnen.

„Junge Bäuerinnen wollen gesehen werden“, betont eine solche, nämlich Carina Reiter aus dem Pongau, auch Abgeordnete zum Nationalrat. „Wir sind topmotiviert, wollen die volle Wertschätzung der Gesellschaft. Bei der Formulierung ihrer Ziele bleiben die Bäuerinnen jedoch stets realistisch und praxisbezogen.“ Nichts desto trotz seien Bäuerinnen“ dank exzellenter Fachausbildung und umfassendem Know-how im Vormarsch.“

www.landwirtschaft.at/vision2028/

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  • PK Weltfrauentag: BML/Rene Hemerka
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AUTORRed. BW
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