Da war doch noch was

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

 

Vor einer wichtigen Wahl werden manche Politiker munter. Da war doch noch was?! In Sektoren, denen man sonst nur wenig Aufmerksamkeit widmet, wird um Wählerstimmen gekämpft. Das trifft besonders auf die FPÖ zu. Sie buhlte zuletzt um die Landwirte, teils mit unlauteren Mitteln. Etwa der Waldviertler Abgeordnete Alois Kainz, (einzig) bekannt als Platzhalter für FP-Parteichef Kickl im Nationalrat. Der kopierte 1 : 1 die Passagen einer Medieninfo des Bauernbundes vom 17. Juni zum umstrittenen Renaturierungsgesetz und gab sie mangels eigener Fachkenntnis via Postwurf als seine Positionen aus. Das Urheberrecht lässt grüßen. Vielleicht sollte er doch besser der ÖVP und dem Verfasser der Positionen, ÖVP-Agrarsprecher Georg Strasser, seine (Vorzugs-)Stimme geben. Getreu dem Motto: Wähle den Schmied, nicht den Schmiedl.

Sein Parteichef wiederum gab einem Gratis-Agrarblatt ein „Interview“. Gegen Bezahlung, damit dieses sicher veröffentlicht wird. Kickl als Experte für alles, auch was die Landwirtschaft betrifft. Mit Aussagen und Vergleichen wie aus einer vollmundigen Rede fürs Bierzelt, wo man es oft nicht so genau nimmt mit der Realität und Materie. Wer Kickl wählt, heißt es auf Plakaten der Blauen, bekommt ihn als „Werkzeug“. Bleiben wir ruhig bei diesem Bild. Wer braucht auf einer endlosen Staats-Baustelle schon einen Polier, der am besten lautstark und am liebsten verplankt und hinter Stacheldraht nur mit einem Stichel umgehen kann? Und dessen einfältige Mitstreiter ohnehin die Pläne anderer abkupfern… 

Dann doch besser gleich jene betrauen, die Langzeit-Erfahrung im Haus(um)bau und im Umgang mit dem richtigen Werkzeug haben.

bernhard.weber@bauernzeitung.at

- Werbung -
Vorheriger Artikel76 Organisationen fordern Aufschub der Entwaldungsverordnung
Nächster ArtikelRenaturierungsziele: Anreize statt Verbote