Gemeinsamer Appell: Bitte zur Impfung gehen! Insbesondere mit Ausblick auf die neue Omikron-Variante ist die Booster-Impfung wichtig. „Es braucht für den Weg aus der Pandemie Solidarität und Vernunft“, so Hohenauer, Brenneis und Gahr abschließend.

“Das Corona-Virus greift auf vier Ebenen, die nun mit vereinten Kräften alles daran setzen müssen, das Virus in den Griff zu bekommen: Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Medien“, erklärt Hermann Gahr, der sich zu einem virtuellen Austausch mit dem ärztlichen Direktor Primar Univ.-Doz. Dr. Christian Brenneis und dem Geschäftsleiter Dr. Lorenz Hohenauer vom Reha-Zentrum Münster traf.

Am Anfang der Pandemie im Jahr 2020 nahm das Reha-Zentrum Münster in Summe 120 Covid-positive Personen zum Großteil aus den umliegenden Wohn- und Pflegeheimen auf. Im Bereich der Nachsorge von Personen, die an dem Corona-Virus erkrankten, wurden in den letzten zwei Jahren über 1.000 Patienten im Alter von 22 bis 90 Jahren im Reha-Zentrum betreut und behandelt. „Wir sahen, dass auch 25-jährige ungeimpfte Personen sehr schwer an Covid erkranken und intensivpflichtig werden können. Aber auch Long-Covid tritt in allen Altersgruppen auf“, zeigt Dr. Brenneis die Tatsache auf, dass das Corona-Virus alle schwer treffen kann.

„Das Reha-Zentrum Münster leistet einen wichtigen Beitrag, um die Folgen der Corona-Pandemie zu senken. 1.000 Covid-Patienten zeigen ein eindeutiges Bild: Das Virus ist gefährlich, unberechenbar und die Folgen können langwierig sein“, so Dr. Hohenauer.

In den nächsten Wochen und Monaten sehen die Experten nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Covid-Erkrankung durchmachen oder sich impfen zu lassen. Das Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren, sei immens hoch. Brenneis weiter: „Jeder und jede muss sich vor Augen führen, welches Risiko größer ist: Einerseits jenes, dass der Körper im Rahmen einer Impfung mit dem Spike-Protein, einem winzigen Bestandteil des Virus, zurechtkommt und wo ein minimales Risiko einer Impfnebenwirkung besteht, oder andererseits das Risiko, mit dem unberechenbaren Virus fertig zu werden und zu wissen, dass es dabei sehr schwere Verläufe gibt.“

Long-Covid ist besondere Herausforderung

In der Regel kann nach drei Wochen Reha-Aufenthalt eine Verbesserung des Gesundheitszustandes bei den an Covid erkrankten Personen beobachtet werden. Eine Ausnahme bilden Long-Covid-Patienten: Kommt jemand mit Long-Covid in die Reha, ist meistens ein äußerst langwieriger Genesungsprozess die Folge. Ca. 10 Prozent der Covid-Erkrankten leiden unter Long-Covid. „Das geht von Müdigkeit über Atemnot, fehlender Belastbarkeit bis hin zu Herzrasen, Konzentrationsstörungen und psychischen Belastungen. Durch das Corona-Virus werden oft nicht nur die Lunge, sondern auch viele andere Organe geschädigt“, so der ärztliche Direktor.

Experten vor den Vorhang

Dr. Brenneis wünscht sich, dass Experten die aktuelle Situation und Sachlage in der Öffentlichkeit in Bezug auf Corona erklären und darauf basierend die Politik anschließend Entscheidungen trifft. Das Zusammenspiel von Medizin, Wissenschaft, Behörden und Politik muss weiter ausgebaut werden. Hermann Gahr dazu: „Bedenklich und inakzeptabel ist, dass unsere Wissenschafter und Ärzte in der Öffentlichkeit beschimpft und bedroht werden. Hier braucht es gegenseitigen Zusammenhalt, Respekt und Solidarität! Auch gegenseitige Schuldzuweisungen bringen keine Lösung.“

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  • Hohenauer Brenneis: Privat
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AUTORred. EA
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