Der Chemieriese Borealis hat beschlossen, das Anfang Februar gelegte, verbindliche Kaufangebot von EuroChem für das Stickstoffgeschäft von Borealis, abzulehnen. Auch der Bauernbund hat sich vehement gegen diesen Deal ausgesprochen.

Wie Thomas Gangl, der Vorstandsvorsitzender von Borealis, nun in einer Presseaussendung mitgeteilt hat, ist der geplante Deal der OMV-Tochter mit dem russisch-schweizer Großkonzern im Besitz des Oligarchen Andrei Melnitschenko geplatzt: „Wir haben die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den verhängten Sanktionen eingehend geprüft. Infolgedessen haben wir beschlossen, das Angebot von EuroChem für den Erwerb des Stickstoffgeschäfts von Borealis, welches Pflanzennährstoffe, Melamin und technische Stickstoffprodukte umfasst, abzulehnen“, so Gangl.

Gegen den Ausverkauf, speziell der heimischen Stickstoff-Düngerproduktion in Linz, hatten sich in den vergangenen Tagen auch viele Bauernvertreter ausgesprochen, allen voran Bauernbundpräsident Georg Strasser, sein Abgeordnetenkollege im Nationalrat Johannes Schmuckenschlager, zugleich Präsident der LK Niederösterreich, sowie dessen Pendant in Oberösterreich, Franz Waldenberger.

Die 6,8 Milliarden Euro umsatzschwere OMV-Tochter beschäftigt allein 2.000 Mitarbeiter in den genannten Geschäftsbereichen, und das an mehreren Standorten auch in Frankreich und Deutschland. Am Standort Linz wären 700 Mitarbeiter vom Verkauf an EuroChem betroffen gewesen. Borealis ist einer der europäischen Marktführer bei Pflanzennährstoffen für Handelsdünger.

Bernhard Weber

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  • Melamine, Plant, Linz, Melamine 4 Plant Linz: Borealis
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AUTORRed. SN
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