“Bäuerliche Jugend ist die Zukunft für die Regionen”

V.l.: Kirchmayr, Gmeiner, Muss und Langer-Weninger vor einer traumhaften Kulisse ©BZ/Mursch-Edlmayr
V.l.: Kirchmayr, Gmeiner, Muss und Langer-Weninger vor einer traumhaften Kulisse ©BZ/Mursch-Edlmayr
Gegenwärtige Entwicklungen zeigen, dass sich unsere Gesellschaft derzeit im Umbruch befindet. Dies wirft neben vielen Fragen auch Sorgen und Unsicherheiten der Bevölkerung auf. Davon ist auch der Bauernstand nicht ausgenommen. “Wir wollen den jungen Menschen Mut machen, Höfe in Bewirtschaftung zu halten. Denn Mut ist das, was unsere Gesellschaft heute mehr denn je braucht”, betont die bäuerliche LAbg. Michaela Langer-Weninger im Zuge des heurigen Mondseelandtages.

Jeder einzelne Betrieb ist von großer Bedeutung

In der Region Mondseeland leben und arbeiten mehr als 500 bäuerliche Familien. Zusammen bewirtschaften sie 6700 Hektar Grund und erzeugen hochwertige Lebensmittel. Im Zeitraum von 1999 bis 2010 gingen die bäuerlichen Betriebe in dieser Region um 13 Pro­zent zurück. Landesweit fiel der Rückgang mit 20,2 Prozent sogar noch drastischer aus. Für Langer-Weninger ist es daher umso wichtiger auf die Vorteile und die positiven Seiten des Bäuerin- und Bauer-Seins aufmerksam zu machen. Denn sie sichern die Lebensqualität in den Regionen. Grund und Boden zu besitzen und bewirtschaften zu dürfen sieht die Landtagsabgeordnete als Geschenk: “Generationen vor uns haben hier schon gelebt und gearbeitet. Jetzt liegt es an uns, wie wir diesen Grund und Boden an die nächste Generation weitergeben.” Diese Aufgabe sei gewiss nicht immer einfach und mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, dafür aber umso wichtiger, denn mit jedem Bauernhof weniger verliere die Region an Strahlkraft: “Jeder einzelne Betrieb ist von enormer Bedeutung, unabhängig von Größe und Bewirtschaftungsform.” Mit einem Imagefilm, der in Ausarbeitung ist, sollen Betriebe vor den Vorhang geholt werden. Jungbauern-Landesobmann Leonhard Gmeiner will die vielgelobte Diversifizierung vorantreiben und auch zulassen: “Jeder muss seinen Betrieb individuell für sich gestalten, um erfolgreich zu sein.” OÖVP-Klubobfrau und JVP-Landesobfrau Helena Kirchmayr ist selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen. Auch sie weiß, dass bäuerliche Betriebe stark von den Familien abhängig sind. Hofübergaben sowie das Zusammenleben würden sich naturgemäß nicht immer einfach gestalten: “Wenn mehrere Generationen unter einem Dach leben, bietet das sowohl Vor- als auch Nachteile. Neben der gemeinsamen Arbeit braucht auch jeder seine Privatsphäre.” Auch Jungbauern-Bezirksobmann Josef Muss ist dieses Thema ein Anliegen: “Das gemeinsame Leben am Hof mehrerer Generationen muss wieder mehr an Bedeutung gewinnen.” Dazu gehöre die Wertschät­zung der Hofübernehmer gegenüber der älteren Generation genau so wie auch das Loslassen der Hofübergeber.

Sozialer Status ist gestiegen

Junge Bäuerinnen und Bauern seien unverzichtbar für die Gesellschaft. Auch der soziale Status und das Anse­hen in der Bevölkerung sei in letzter Zeit stark gestiegen: “Hohes Fachwissen, das Leben traditioneller Werte, die Mitarbeit in Freiwilligenorganisationen und das Engagement in der Gemeinde­politik haben dazu beigetragen”, kennt Langer-Weninger die Gründe dafür und Kirchmayr ergänzt, dass es seit der letzten Gemeinderatswahl alleine im Bezirk Vöcklabruck 59 ÖVP-Gemeinderäte gibt, die unter 30 Jahre alt sind. Abschließend verwies die Klubobfrau auf den Jahresschwerpunkt der JVP “Überlass Politik nicht nur den alten Hasen”. Es sei wichtig auch junge Menschen für die Politik zu begeistern.

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