Rotholz: Zuchtviehpreise unter Druck

Sowohl bei den milchbetonten Kühen als auch bei den trächtigen Kalbinnen überstieg das Angebot die Nachfrage bei normaler Versteigerungsgröße. Von den insgesamt 364 aufgetriebenen Tieren wechselten 322 den Besitzer, den größten Preisrückgang mussten die Holstein-Jungkühe verzeichnen, weshalb dort auch ein Drittel der Auftreiber die Tiere wieder mit nach Hause nahm. Stabil zeichneten die Preise bei den Zuchtkälbern und Zuchtstieren.Bei den frischlaktierenden Kühen drückt das europäische Überangebot die Preise weiter. Das niedrige Milchpreisniveau und fehlende heimische Käufer lassen einen schwierigen Herbst in der Zuchtviehvermarktung erwarten. Abheben kann man sich nur mit bester Qualität, die Fleckviehkühe liegen aktuell noch etwas besser als reine Milchrassen. Biotiere in Milch erzielen deutlich höhere Preise, hier ist das Angebot stark ausbaufähig.Der österreichweite Rückstau bei den trächtigen Tieren und die wenigen Exportwege in Drittländer bringen auch immer mehr die Kalbinnenmärkte unter Druck. Trächtige Tiere aus Tirol können derzeit nicht in die Türkei exportiert werden, da über 90 Prozent Antikörper positiv auf den Schmallenberg-Virus reagieren. Zudem bedroht die Blauzungenkrankheit bereits die Grenzen Tirols, in Drittländer gehen aber aktuell nur ungeimpfte Tiere, für den innergemeinschaftlichen Handel (vor allem Italien) brauchen wir in Zukunft aber wahrscheinlich die Impfung. Deshalb empfehlen wir eine tierbezogene Impfung von vor allem trächtigen Tier; Kälber und Jungrinder bitte noch nicht grundimmunisieren. Vermarktungsfähige Tiere bitte im Verbandsbüro oder am besten online (www.rinderzucht.tirol) melden, ab Mitte Oktober sind wieder vermehrt Ab-Hof- Ankäufe geplant.Wir bedanken uns bei allen Käufern aus dem In – und Ausland, die nächste Auktion in Rotholz findet am 12. Oktober statt. Dort sind 30 Zuchtstiere zu Körung und Verkauf angemeldet, alle Stiere zeigen aktuelle Pedigrees mit hohen Zuchtwerten. Ing. Christian Streif

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