Stabile, aber auch anziehende Preise dokumentieren EU-weit den flüssigen Markt. Saisontypisch tendiert das Angebot aufwärts – der aus Vorjahren um diese Zeit übliche Schub fehlt heuer gänzlich. In der am Binnenmarkt aktiven Fleischbranche macht sich Unruhe breit, da sich die erwartete bzw. einkalkulierte Rohstoffvergünstigung nicht einstellt. Besonders in Belgien, wo man ASP-bedingt für den Asienexport gesperrt ist, steht der Fleischhandel unter Druck. Unüberhörbar ist die steigende Sogwirkung aus Asien, wo jüngst auch ASP-Ausbrüche auf den Philippinen gemeldet wurden. Vor diesem Hintergrund fixierte der Vereinigungspreis in Deutschland auf Vorwochenniveau.
In Österreich ist der Lebendmarkt blitz blank geräumt. Mancherorts werden Schlachtschweine schon vorzeitig aus den Stallungen geholt. Hintergrund ist primär das anhaltend unter Vorjahreswerten liegende Angebot. Während die China zugelassenen Exporteure, zu denen sich seit dieser Woche ein Weiterer zählen darf, optimistisch den herbstlichen Marktverlauf sehen, plagt sich der heimische Fleischmarkt mit Dumpingpreisen bei Karree und Schlögel ab. Die stark gefragten Bäuche und Schultern seien nämlich nicht in der Lage diese Einbußen zu schultern. Ein abermals überschaubares Angebot an der Ö-Börse ließ den Abnehmern keine Chance auf Preisdruck. Konsequenz: Unverändert.
Preise KW 37/38 (Marktbericht vom 12. September 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,83 Euro (±0,00)
Berechnungsbasis: 1,73 Euro (±0,00)
Zuchten-Notierungspreis: 1,48 Euro (+0,05)
Berechnungsbasis: 1,38 Euro (+0,05)
Dr. Johann Schlederer