Kartoffelmarkt KW 37/’22: Kleine Ernte, Bauern lagern ein, Preise steigen

Die Speisekartoffelernte läuft in Niederösterreich auf Hochtouren. Regional verursachen die in den letzten Tagen häufigen Regenfälle nasse Rodebedingungen.
Die Anlieferungsmengen bei den Händlern bleiben vergleichsweise gering. Die Erträge in den nicht bewässerbaren Regionen des Weinviertels fallen zum Teil sehr schwach aus. Günstigere Ertragserwartungen bestehen dagegen im Waldviertel und in Oberösterreich.
Die Absortierungen aufgrund von Drahtwurmschäden bleiben enorm hoch, wodurch sich das vermarktbare Kartoffelangebot weiter reduziert. Der Absatz im Inland wird aktuell durch Einlagerungsaktionen verstärkt, die der LEH heuer als Reaktion auf die Teuerungswelle wieder anbietet. Auch die Exportanfragen bleiben aufgrund kleiner Ernten in Osteuropa hoch.
In Niederösterreich wird von steigenden Preisen berichtet. So wurden zu Wochenbeginn meist 25 Euro/dt bezahlt. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind 28 Euro/dt zu erzielen. In Oberösterreich haben die Preise zur Vorwoche angezogen und liegen nun bei 27 Euro/dt.

Drahtwurmsorgen auch in Deutschland

In Deutschland bleibt die Nachfrage auf dem Speisekartoffelmarkt auch nach dem Ende der Ferien im Allgemeinen nur verhalten. Leichte Impulse gibt es lediglich durch regionale Verkaufsaktionen. In den nächsten Wochen wird mit den herbstlichen Temperaturen aber eine laufende Steigerung der Absätze erwartet.
Das Angebot aus deutscher Ernte fällt höchstens durchschnittlich aus, durch die fortgeschrittenen Reife der Knollen wird kaum mehr mit Ertragszuwächsen gerechnet. Besonders auffallend sind dabei heuer die extrem großen Ertragsunterschiede. Beim Erntefortschritt zeigt sich ein Nord-Süd-Gefälle. Während die Kartoffelernte im Norden gut vorankommt, wird sie im Süden von den immer noch zu trockenen Rodebedingungen behindert. Auch in Deutschland sind Drahtwurmschäden ein großes Thema, vorerst im Süden stärker als im Norden.
Das Preisniveau zeigt sich zur Vorwoche unverändert. Die Preise für Speiseware lagen zu Wochenbeginn im Bundesdurchschnitt je nach Sorte meist bei 26 bis 27 Euro/dt.

Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ

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QuelleH.M.
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