Außergewöhnlich dynamisch hat sich der Traktormarkt 2021 entwickelt. 5954 Standardtraktoren wurden laut Statistik Austria hierzulande neu
zugelassen, 28,5 Prozent mehr als im Jahr davor.

Zuletzt gab es solch hohe Neuzulassungszahlen im Jahr 2014 (5.434) und 2013 (6.954). Zu den 5.954 Standardtraktoren kamen laut Statistik Austria im vergangenen Jahr noch hinzu: 824 Obst- und Weinbautraktoren (plus 38 % gegenüber 2020; laut Club Landtechnik Austria 572 Obst- und Weinbautraktoren, plus 47 %), 536 Kommunaltraktoren (plus 28,2 %) und 1031 “Sonstige Traktoren” (Quads, ATVs, etc.; plus 59,8 %). Ein wesentlicher Treiber bei den Neuzulassungen von land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen war zweifellos die Investitionsprämie. Deren Einreichfrist endete per 31. Mai 2021.
Laut dem Geschäftsklimaindex für Europas Landmaschinenindustrie, der monatlich von CEMA veröffentlicht wird, ist die Stimmung in der Branche gut. Der Index hat sich im Dezember auf hohem Niveau stabilisiert, nachdem er sich seit seinem Höchstwert im Mai und Juni (wo er den höchsten Stand seit 2008 erreichte) mehrere Monate lang leicht nach unten entwickelt hatte. Die Vertreter der Industrie erwarten 2022 eine Umsatzsteigerung von +7% (arithmetisches Mittel). Allerdings würden Preiserhöhungen und Engpässe auf der Lieferantenseite die Branche weiterhin vor Herausforderungen stellen.
Mit Rückgängen bei den Standardtraktor-Neuzulassungen in Österreich rechnet Rudolf Dietrich vom Club Landtechnik Austria, und zwar auf 5.000 bis 5.300 Stück in diesem Jahr. Gründe dafür sieht er, abgesehen von der ausgelaufenen Investitionsprämie für Traktoren, in gestiegenen Betriebsmittelpreisen für Landwirte (wie etwa Dünger und Treibstoffe), Unsicherheiten rund um die GAP und in vorgezogenen Neuzulassungen in unteren PS-Klassen im vergangenen Jahr aufgrund der heuer hier erstmals geltenden Abgasstufe V.

Standardtraktoren: Steyr führt

An der Spitze der heimischen Statistik für Standardtraktor-Neuzulassungen liegt wie gewohnt Steyr. 1096 Registrierungen bedeuten gegenüber 2020 ein Plus von 186 Stück und einen Marktanteil von 18,4 %. Dahinter folgen auf den Stockerlplätzen New Holland mit 943 Neuzulassungen (plus 229 Stück, Marktanteil 15,8 %) und John Deere mit 753 Neuzulassungen (plus 238 Stück, Marktanteil 12,6 %). Der “Hirsch” konnte damit von allen Marken absolut am stärksten gegenüber 2020 zulegen. Weitere Marken und Details siehe Tabelle.

Obst-/Weinbautraktoren

Laut Statistik Austria entfielen vergangenes Jahr die meisten Neuzulassungen bei Obst- und Weinbautraktoren auf Carraro, nämlich 216 (plus 46 Stück). Der italienische Hersteller hält hiermit einen Marktanteil von 26,2 %. Auf den Plätzen zwei und drei liegen Lovol und Fendt mit 128 (plus 80 Stück!) bzw. 124 Neuzulassungen (plus 24 Stück). Lovol ist gleichzeitig die Nummer 1 in der Statistik des Clubs Landtechnik Aus­tria, der u.a. die Carraro-Maschinen nicht zu den Obst- und Weinbautraktoren zählt. Lovol konnte von allen Marken absolut am stärksten zulegen und wies 2017 in dieser Statistik noch keine Neuzulassungen in Österreich auf. Auf den weiteren Plätzen folgen laut Statistik Austria: Fendt (124 Obst- und Weinbautraktoren, plus 24 Stück), Arbos 64 (plus 13), New Holland (62, plus 16), Solis 40 (plus 40), Massey Ferguson (39, +4), Landini (30, +10), Pasquali (27, +27), Deutz-Fahr (25, +9), Case IH (17, -7), Kubota (12, +1), Hattat (8, -5), Claas
(7, +2), Same (7, -2), Ferrari (6, +5), John Deere (6, +5), Lamborghini (2, -4), BCS
(1, +/-0), Hittner (1, +/-0), McCormick (1, -1) und
Valpadana (1, -5).

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AUTORMichael Stockinger
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