In einer Umfrage des Market-Instituts sprechen sich zwei von drei Österreichern für eine Verschmälerung überdimensionierter Straßen aus. 84 Prozent der Befragten sind dafür, das Zubetonieren weiterer Grünflächen durch eine Versiegelungsabgabe zu verteuern.   

Anlässlich des Weltbodentages am 5. Dezember haben die Österreichische Hagelversicherung und der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf den massiven Flächenverbrauch durch den Verkehr aufmerksam gemacht. Der entspreche mit aktuell rund 2.080 Quadratkilometern der fünffachen Fläche von Wien. Der Flächenverbrauch des Verkehrs hat in Österreich seit 1990 um 460 Quadratkilometer zugenommen. 96 Prozent der Flächen nimmt der Kfz-Verkehr für Straßen und Parkplätze in Anspruch, weist der VCÖ auf Daten des Umweltbundesamtes hin. 
 
“Als heutige Erwachsenengenerationen haben wir die Verantwortung, sorgsamer mit unserer wertvollen Ressource Boden umzugehen. In der Vergangenheit wurden durch Zersiedelung und Straßenausbau große Flächen zubetoniert und produktive Böden zerstört. Wir sind es den kommenden Generationen schuldig, beim Flächenfraß die Notbremse zu ziehen”, erklärten Kurt Weinberger , Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, und VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Österreich brauche „keine Lösungen von gestern wie einen weiteren Straßenbau, denn der löst nicht die Probleme von morgen“. Die Alpenrepublik sei mit einer Straßenlänge von 15 Metern pro Kopf bereits führend in Europa. „Wenn wir die Ursachen des Verkehrs nicht lösen, werden Staus trotz Straßenbau und die damit verbundene Naturzerstörung fortschreiten. Wir brauchen also weitere Anreizsysteme, um den Autoverkehr zu reduzieren“, so Weinberger. Das Klimaticket sei so ein Beispiel für eine „kluge Umweltpolitik“, ebenso die auf den Weg gebrachte Ökosoziale Steuerreform.“ Auch das „Überdenken der Pendlerpauschale oder eine Belohnung von Fahrgemeinschaften” hält Weinberger für geeignete Maßnahmen, um gegen „alte Denkmuster von gestern“ vorzugehen.

- Bildquellen -

  • Kreisverkehr 1 ID88542: agrarfoto.com
- Werbung -
AUTORRed. BW
Vorheriger ArtikelKartoffelmarkt KW 49/2021: Hoffnung auf baldiges Lockdown-Ende
Nächster ArtikelCNH Industrial Österreich ausgezeichnet