Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist gut fürs Klima und die Artenvielfalt

Hubert Hasenauer, Boku-Rektor, Felix Montecuccoli, Präsident der Land- und Forst Betriebe Österreich, und Nikolaus Lienbacher, Gründer des Ressourcen Forum Austria

Dass es effektiver Klimaschutz ist, wenn fossile Materialien durch Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ersetzt und CO2 aus der Atmosphäre in Holzprodukten konserviert werden, darüber waren sich Felix Montecuccoli, Präsident der Land- und Forst Betriebe Österreich, Hubert Hasenauer, Rektor der Universität für Bodenkultur Wien, und Nikolaus Lienbacher, Gründer des Ressourcen Forum Austria, beim Dialog zur Biodiversitäts- und Klimastrategie 2030 des Bauernbundes und der Landwirtschaftskammern bei einem Waldspaziergang im niederösterreichischen Dunkelsteinerwald einig.

Jährlich werden durch Österreichs Wälder rund 28 Millionen Tonnen CO2 aufgenommen – das ist mehr, als der Verkehr gleichzeitig ausstößt. “Das gelingt nur, weil Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter in Generationen denken und Wälder nachhaltig nutzen. Überalterte Wälder geben in der Zerfallsphase mehr CO2 ab, als sie aufnehmen und sind von der Klimakrise selbst massiv bedroht. Großflächige Außer-Nutzung- Stellungen sind deshalb kein aussichtsreiches Rezept, sondern eine Hochrisikostrategie. Biodiversitätsfördernde Maßnahmen sind Teil einer multifunktionalen, nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Für Klima- und Artenschutz müssen wir aktiv sein und die vorhandenen Potenziale nutzen“, so Felix Montecuccoli.

Raus aus fossilen Materialien – Kohlenstoffspeicherung im Holzprodukt ist das Ziel. Das ist auch gut möglich. Denn jährlich wächst in Österreich mehr Wald zu, als genutzt wird. “Die Vermeidung von Emissionen durch eine Abkehr vom Klimasünder Nr. 1, den fossilen Energieträgern, ist der größte Beitrag zum Klimaschutz. Wenn wir Holzprodukte als Ersatz emissionsintensiver Materialien für Bauen und Energie verwenden, bringt dies den höchsten Effekt für die CO2-Reduktion. Das unterstützt die natürliche CO2-Speicherfunktion der Wälder“, so Hasenauer, der auf zahlreiche Initiativen, Projekte und Studien der BOKU verwies.

“Klima- und Artenschutz sind keine Zukunftsmusik, sondern in heimischen Wäldern bereits gelebte Realität“, so Lienbacher, der in diesem Zusammenhang auch das Ressourcen Forum Austria vorstellte. Diese regelmäßig tagende Plattform hat sich zum Ziel gesetzt, Wissenschaft, Praxis und Politik noch stärker zu vernetzen, um einen nachhaltigen und effektiven Umgang mit sämtlichen Lebensgrundlagen zu erreichen.

Red. MS

- Bildquellen -

  • Waldspaziergang: ZVG
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