Die Weizenkurse an der Euronext in Paris schwächten sich wieder etwas ab. Auslöser dieser Entwicklung sind ein zwischenzeitlich gegenüber dem US-Dollar erstarkter Euro, der die Exporthoffnungen der EU wieder gedämpft hat; zudem hat Russland bei der jüngsten Weizenausschreibung Ägyptens wieder exklusiv alle Zuschläge erhalten.
Die Ausfuhren der EU hinken weiterhin um gut ein Viertel den ohnehin schon schwachen Vorjahreszahlen nach. Der Mahlweizenkontrakt an der Euronext startete leicht negativ bei 204 Euro/t in diese Handelswoche. Die Maispreise in Europa blieben unverändert unter dem Deckel billiger und massenweiser Angebote aus der Ukraine. Der Sojakomplex schwächte sich ebenfalls von einem Zwischenhoch wieder ab, als Gespräche der Konfliktparteien USA und China nicht die erhoffte Entspannung in deren Handelskrieg gebracht haben.
Österreich: Weizen weiter befestigt
Die über Weihnachten zu verzeichnenden Kursanstiege beim Weizen an der Euronext hätten auch die Kassamarktpreise in Österreich leicht beflügelt, hieß es im Umfeld der ersten Notierungssitzung der Wiener Produktenbörse am Mittwoch, 9. Jänner. Den Weizennotierungen wurde dabei aber auf internationaler Ebene am ehesten noch Anstiegspotenzial eingeräumt.
Die Wiener Notierung von Premiumweizen befestigte sich somit gegenüber der letzten aus dem Jahr 2018 sowohl am oberen wie auch unteren Rand um jeweils einen Euro pro Tonne und nähert sich nun auch schon im Mittel des Preisbandes der 200-Euro-Marke. Laut Händlern könnten mit der leichten Befestigung wenigstens die mit Fortschritt der Lagerzeit steigenden Kosten bedeckt werden. Ähnlich kommentiert wurde der Anstieg der Notierung von Mahlroggen gegenüber Ende November 2018.
Obwohl nicht notiert, sollen die Futtergetreidepreise über die Feiertage anhaltend fest geblieben sein. Das Angebot gilt weiterhin als knapp. Schwach – vor allem in der Relation zu Weizen – zeigt sich, so Marktteilnehmer, auf einem global überversorgten Ölsaatenmarkt der Raps. Weiterhin halte auch die regionale Problemlage auf dem Maismarkt an, obwohl die Donau dank Regens nun wieder besser schiffbar sei. Der mehrmonatige Rückstau in der Logistik sei aber nicht von heute auf morgen aufzuholen, so Händler.
Christian Posekany, AIZ