Getreidemarkt KW 47/2018: Trump und Brexit verunsichern die Märkte

Die Handelskonflikte von US-Präsident Trump und zwischenzeitliche „Friedenssignale“ sowie der Brexit verunsichern die internationalen Getreide- und Sojamärkte. Das gegenwärtige Rauf und Runter der Notierungen ist fundamental oft nur schwer begründbar. Die Weizennotierungen an der Euronext in Paris fielen per 16. November unter die psychologisch wichtige Schwelle von 200 Euro/t und blieben auch zu Beginn dieser Woche im roten Bereich.

Italiengeschäft läuft

Aus Händlerkreisen in Österreich heißt es, dass der Verkauf von Premiumweizen nach Italien gut laufe und man mit der Vermarktung auf Plan liege.
Die Notierung an der Wiener Produktenbörse für Aufmischweizen aus österreichischem Anbau hielt sich per 14. November unverändert auf 200 Euro/t an der Oberkante. Erneut wurden auch Importe von Premiumweizen nach Oberösterreich notiert, wobei deren Preise abzüglich der Frachtkosten niedriger sind als bei Ware inländischer Herkunft ab Station . Somit mache es laut Marktteilnehmern Sinn, den heimischen Premiumweizen zu höheren Preisen nach Italien zu verkaufen anstatt innerhalb Österreichs, wo billigere Lieferungen aus dem benachbarten EU-Raum zu bekommen seien.

Gerste fast auf Brotgetreideniveau

In der Vorwoche getätigte Notierungen von Qualitätsweizen heimischer und aus EU-Herkunft lagen fast gleichauf mit Premiumweizen, ebenso werden Einfuhren von Mahlweizen und heimischer Futterweizen zu nahezu ebenso hohen Preisen gehandelt. Die feste Stimmung am Futtergetreidemarkt bringt auch die Gerstennotierung zum Ausdruck, die um 4,50 Euro/t höher angesetzt wurde als vierzehn Tage zuvor und ebenso fast auf Brotgetreideniveau liegt. Die hohen Futtergerstenpreise böten auch jenen Produzenten von Braugerste etwas Trost, deren Ernte 2018 zu viel Protein für die Malzherstellung aufgewiesen hat.
Noch nicht profitieren von den hohen Frachtkosten für Importe konnten die Maisnotierungen. Es heißt, regional bahne sich ein Anziehen an, aber noch gebe niemand zu den aktuellen Preisen Ware ab und man spekuliere auf höhere Preise.

Christian Posekany, AIZ

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