“Basisdaten Bioenergie 2021” verfügbar

Der Österreichische Biomasse-Verband hat die „Basisdaten Bioenergie Österreich 2021“ veröffentlicht.

Die neunte Auflage des Basisdaten enthält auf 68 Seiten mehr als 80 Schaubilder und Tabellen zu Energie allgemein, Klimawandel, Forstwirtschaft, Wärme aus Biomasse, Ökostrom und Biotreibstoffen sowie zur Preisentwicklung am Energiesektor. Kurze Texte mit zusätzlichen Informationen erläutern die Abbildungen und tragen zum Verständnis bei. Hier können Sie die Publikation lesen: https://www.biomasseverband.at/wp-content/uploads/Basisdaten-Bioenergie-2021_klein.pdf

Bioenergie ist die Nummer 1

Wie in der Publikation nachzulesen ist, ist Biomasse mit einem Anteil von 53 % wichtigster erneuerbarer Energieträger in Österreich. Die Raumwärme der Haushalte wird zu über 40 % aus Biomasse erzeugt. Dies beinhaltet auch biogene Fernwärme, die in etwa 2.400 dezentralen Biomasseheizwerken und 150 Holzkraftwerken erzeugt wird. Die Fernwärmeerzeugung aus Biomasse hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdreifacht; schon 48 % der Fernwärme in Österreich sind biogener Natur.

Moderne Holzheizungen reduzieren Treibhausgasemissionen und Feinstaubausstoß

661.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzheizkessel oder Holzöfen als Hauptheizsystem. Gestärkt durch die steigenden Öl- und Gaspreise sowie Förderprogramme von Bund und Ländern steigen die Verkaufszahlen für Biomassekessel wieder. Mehr als 8.000 installierte Pelletskessel im Jahr 2020 entsprechen einer Steigerung um 20 % gegenüber dem Vorjahr. Bei Stückholz/Pellets-Kombikessel konnten die Absatzzahlen sogar um 45 % zulegen. Die Installation von mehr als 300.000 Holzzentralheizungen seit 2001 hat laut Österreichischem Biomasse-Verband hierzulande zu einem Rückgang der Feinstaubemissionen um 25 % geführt. Dies liege daran, dass moderne Biomassefeuerungen neben fossilen Heizsystemen auch alte Festbrennstoffheizungen mit hohen Emissionswerten ersetzen würden. Mit dem Einsatz moderner Biomasseheizungen könne der Feinstaubausstoß im Hausbrand in einem 100 % Erneuerbare Energien-Szenario um 90 % reduziert werden.

Holzdiesel kann Land- und Forstwirtschaft erdölfrei machen

Im Verkehr, der für 30 % des Treibhausgasausstoßes in Österreich verantwortlich ist, haben sich die Treibhausgasemissionen seit 1990 um 74 % erhöht. Biomasse bietet auch in der Mobilität Lösungen zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Mit den vorhandenen Biomassepotenzialen soll der komplette Umstieg der Land- und Forstwirtschaft von fossilem Diesel auf Holzdiesel möglich sein. Angesichts des auch 2020 ungebrochen hohen Anfalls an Borkenkäferholz wäre dies auch eine sinnvolle Verwertungsmöglichkeit für die steigenden Mengen minderwertiger Holzsortimente aus der Forstwirtschaft.

Holzkraftwerke verringern Gefahr von Blackouts

6,4 % des Stromaufkommens in Österreich basieren auf Biomasse. Aufgrund der auslaufenden Tarife nach dem Ökostromgesetz ist die Einspeisemenge von Strom aus fester Biomasse 2020 im Vergleich zu den früheren Jahren um 20 % auf etwa 1,6 TWh zurückgegangen. In Anbetracht der zunehmenden Sorgen vor einem Blackout kommt den grundlastfähigen Biomassekraftwerken und Biogasanlagen eine wichtige Funktion zu, weil sie Speicherkapazitäten reduzieren und das Stromsystem stabilisieren, betont der Österreichische Biomasse-Verband. Das im Sommer verabschiedete Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll die Stromerzeugung aus Biomasse bis 2030 um 1 TWh erhöhen.

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  • Basisdaten Bioenergie 2021 Cover: Österreichischer Biomasse-Verband
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AUTORRed. MS
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