Zwischen Ende November und Anfang April ist in Österreich Wintergemüsezeit. Als solches bezeichnet wird Gemüse, das hauptsächlich im Winter aus dem Freiland oder auch aus unbeheizten Folienhäusern ohne zusätzlichen Energieaufwand geerntet werden kann. Dazu kommt bereits geerntetes Herbstgemüse aus professionell geführten Lagern sowie Eingelegtes oder milchsauer Vergorenes.
„Wie schon im Vorjahr können sich die Konsumenten auf die heimischen Gemüsebauern verlassen. Sie garantieren Versorgungssicherheit mit frischer Ware“, betont Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ, und verweist darauf, dass trotz Lockdowns auch der Einkauf bei Ab-Hof-Anbietern, auf Wochenmärkten und in kontaktlosen Selbstbedienungsläden möglich ist.

Ideale Bedingungen für das Wachstum

Der heurige August mit 30 Prozent mehr Niederschlägen und 30 Prozent weniger Sonneneinstrahlung war ideal für den Anbau von Herbst- und Wintergemüse, ebenso der darauf folgende Herbst mit den wärmsten Bedingungen seit 35 Jahren. Bis zum Wintereinbruch in der
letzten Novemberwoche herrschten optimale Bedingungen, so dass beste Qualitäten eingelagert werden konnten.

Bio-Sauergemüse:

Einsteiger gesucht
Konkret gab es bei Wurzelgemüse überwiegend zufriedenstellende Erträge – Ausfälle gab es 2021 lediglich beim Bierrettich durch den Wegfall von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen gegen Schädlinge. Auch für Kohlgemüse war 2021 ein gutes Ertragsjahr, die Qualitäten sind außergewöhnlich gut und auch die Nachfrage dafür ist sehr hoch. Bei den drei für Oberösterreich wichtigsten Vertragsgemüsen für die Verarbeitung, nämlich Einlegegurken, Sauerkraut und Rote Rüben, konnte jeweils eine 100-prozentige Vertragsmengendeckung erzielt werden. „Verstärkt nachgefragt wird biologisch produziertes Sauergemüse. Einsteiger werden in diesem Segment nach wie vor gesucht“, weiß Grabmayr.
Bei Speiseerdäpfeln sind die Erträge je nach Lage, Sorte, Anbauzeitraum und Bodenbeschaffenheit sehr unterschiedlich ausgefallen.