Tirols größte Energiegenossenschaft ist am Netz

Trins (Bezirk Innsbruck-Land) beheimatet das Vorzeigemodell für die größte Energiegemeinschaft Tirols. Ermöglicht wurde die EEG durch die Gemeinde Trins, die Raiffeisenbank Wipptal-Stubaital Mitte und die TIWAG.

TIWAG-Vorstandsdirektor Thomas Gasser, Bürgermeister Mario Nocker und Wolfgang Gredler (Raiffeisenbank Wipptal – Stubaital Mitte)

Trins ist laut seinem Bürgermeister die zweitsonnigste Gemeinde Tirols. Kein Wunder also, das dort vermehrt auf Photovoltaikanlagen gesetzt wird. “Wir besitzen eine der höchsten PV-Dichten in Tirol. Das ist natürlich die beste Voraussetzung für ein solches Projekt”, erklärt Bürgermeister Mario Nocker. 

Ökostrom-Novelle machte es möglich

Mit Inkrafttreten der Ökostrom-Novelle Ende 2021 kann dieses Potential jetzt auch lokal genutzt werden. Der auf Gemeindeanlagen, Betrieben und privaten Dächern produzierte Strom wird durch den Einsatz der Energiegenossenschaft vor Ort getauscht und verbraucht. Das spart Geld: Steuern, Abgaben und Netzgebühren sind deutlich reduziert und machen dieses Modell sehr attraktiv. Die TIWAG hat die Software für Betrieb und Abrechnung entwickelt. „Das war bisher die eigentliche Crux“, weiß TIWAG-Vorstandsdirektor Thomas Gasser: „Über unsere Plattform ist die Funktionalität und Transparenz dieser Anlagen sichergestellt.“ Im Rahmen des Projekts wurden in der Startphase insgesamt vier Einspeiseanlagen und 20 Zählpunkte in der Energiegemeinschaft vernetzt. Die erzeugte Gesamtleistung beträgt derzeit rund 60 kWp und kann beliebig erweitert werden.

Folgeprojekte bereits in Planung

Seit Dezember 2022 wurde die Genossenschaft in Trins schrittweise aufgebaut und versorgt die Mitglieder mit Sonnenstrom. „Unser Pilotprojekt kam genau zur richtigen Zeit. Es gibt bereits weitere Anfragen, sich daran zu beteiligen“, weiß Projektleiter Stephan Hilber: „Schon in Kürze werden wir die nächsten PV-Anlagen anschließen und damit die Leistung noch einmal deutlich erhöhen.“ Für Thomas Gasser steht fest: „Jetzt wollen wir dieses Modell auch in anderen Gemeinden ausrollen. Das Thema ist für uns ein sehr wichtiges.“ Täglich erreichen die Projektbeteiligten Anrufe interessierter Gemeinden, aber auch in der Bevölkerung sowie in der Landwirtschaft sei das Interesse spürbar.

Mehrwert für das Wipptal

Wolfgang Gredler von der Raiffeisenbank Wipptal–Stubaital Mitte erklärt, dass durch die Hilfe des Raiffeisenverbandes Tirol alle rechtlichen Fragen zur Energiegemeinschaft geklärt wurden und der Weg zum Genossenschaftsmodell geebnet war: “Eine Genossenschaft ist für uns natürlich ideal, denn so schaffen wir einen Mehrwert für die Region. Auch für die Raiffeisenbank Wipptal-Stubaital Mitte hat die EEG einen großen Mehrwert: Unter anderem versorgen wir mit der heimischen Sonnenenergie auch unsere sechs E-Carsharing-Autos, die den Mitgliedern zur Verfügung stehen. So ist das eine runde Sache.”

- Bildquellen -

  • Lokalaugenschein Trins: TIWAG/Vandory
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AUTORred. HP
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