Schweinemarkt KW 41-42/’23: Impulse aus Deutschland drücken den Preis

Ein nur tendenzielles Plus beim Angebot an schlachtreifen Schweinen reicht aus, um eine Schieflage zwischen Lebend- und Fleischmarkt zu verursachen. So stieg die deutsche Schlachtbranche schon in der Vorwoche, trotz offizieller Preisrücknahme um 5 Cent, mit zusätzlicher Hauspreispolitik auf die Preisbremse. Vor diesem Hintergrund mussten die deutschen Erzeugergemeinschaften nun weitere 10 Cent minus in Kauf nehmen.

Anuga: EU-ware ist am internationalen Markt zu teuer

Die in der abgelaufenen Woche zu Ende gegangene weltgrößte Fleischmesse ANUGA in Köln ist üblicherweise ein Gradmesser für das Geschäft am Weltmarkt. Das Kurz-Resümee dieser Megaveranstaltung zeigt einmal mehr, dass die europäischen Schweinepreise im Vergleich zu Nord- und Südamerika aktuell zu hoch sind, wodurch man zurzeit in Asien nicht wettbewerbsfähig ist. Auch diese Erkenntnis dürfte den energischen Druck der deutschen Schlachtindustrie befeuert haben. Dem Vernehmen nach sollte allerdings die nun vollzogene Preiskorrektur zu stabileren Verhältnissen in den nächsten Wochen führen.

In Österreich wäre das Verhältnis Lebend- und Fleischmarkt in guter Balance. Schlachtschweine sind anhaltend gefragt und flossen bis dato reibungslos ab. Selbst das in der Tendenz gestiegene Angebot für die kommende Woche konnte gut disponiert werden. Davor musste allerdings an der Ö-Börse nach vehementer Abnehmerforderung, im Gleichklang mit der europäischen Entwicklung, eine Preiskorrektur von 10 Cent vorgenommen werden.

Preise KW 41-42/’23 (Marktbericht vom 12. Oktober 2023):

Mastschweine-Notierungspreis:  EUR 2,22 (–0,10)
Berechnungsbasis:                    EUR 2,12

Zuchten-Notierungspreis:          EUR 1,70 (-0,05)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,60

Dr. Johann Schlederer

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AUTORRed. CW
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