Schadensbeseitigung im Wald läuft auf Hochtouren

Ein Bild vom Stand der Aufräumarbeiten im Wald nach den Sturmereignissen vom Juli machten sich Bundesminister Norbert Totschnig und LH-Stv. Josef Geisler kürzlich im Stubaital.

Die Aufräumarbeiten nach dem aktuellen Hochwasserereignis sind angelaufen. Seit Wochen auf Hochtouren läuft die Schadensbeseitigung in den Tiroler Wäldern nach den Sturmereignissen im Juli dieses Jahres. Auf insgesamt 2.000 Hektar Fläche müssen 600.000 Festmeter Schadholz möglichst rasch aus dem Wald gebracht werden, um eine großflächige und explosionsartige Vermehrung des Borkenkäfers zu verhindern.

„In Tirol sind aktuell rund zehn bis 15 Prozent des Schadholzes aufgearbeitet. Die Schadensbeseitigung im Wald läuft auf Hochtouren. Wir haben alle verfügbaren Kräfte in Bewegung gesetzt, um das Schadholz in den betroffenen Gemeinden aus dem Wald zu bringen“, zieht LH-Stv. Josef Geisler bei einem Lokalaugenschein im Stubaital eine erste Zwischenbilanz. An mindestens 150 Standorten sind derzeit Bringungssysteme wie Seilgeräte, Hubschrauber, Harvester und Bodenpartien im Einsatz. „Unser Ziel ist es, vor dem Winter jedenfalls mehr als die Hälfte des gesamten Schadholzes aus dem Wald zu bringen. Wie wir vorankommen und wie sich der Borkenkäfer entwickelt, ist stark witterungsabhängig. Wir müssen aber trotz aller Bemühungen mit einer verschärften Borkenkäfersituation im kommenden Jahr rechnen.“

Zusätzliche Finanzmittel

Die Sturmschäden im Tiroler Wald werden auf rund 30 Millionen Euro geschätzt. Finanzielle Mittel sichert Bundesminister Norbert Totschnig zu: „Wir werden heuer insgesamt zusätzlich 4,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um die Schäden raschestmöglich aufzuarbeiten. Es ist wichtig, dass die Aufräumarbeiten jetzt stattfinden.“ Den 2020 ins Leben gerufene Waldfonds zur Etablierung klimafitter Wälder will Bundesminister Totschnig jedenfalls langfristig weiterführen und finanziell aufstocken. Bis 2025 erhält Tirol aus dem Waldfonds 23 Millionen Euro.

Forstliche Wegsperren beachten

Für größere Schadholzanfälle werden mit Unterstützung der Forstbehörden und vor allem auch der Waldaufseher in den Gemeinden gemeinschaftliche Nutzungen organisiert. Verstreute Windwürfe und Kleinmengen werden von den Mitgliedern der Agrargemeinschaften und Teilwaldberechtigten aufgearbeitet. Landesforstdirektor Josef Fuchs appelliert an Bevölkerung und Gäste, forstlich Wegsperren aufgrund der Schadholzaufarbeitung unbedingt zu befolgen und Sperren keinesfalls zu ignorieren und zu umgehen. „Wer ein forstliches Sperrgebiet betritt, begibt sich in Lebensgefahr“, warnt der Landesforstdirektor. Aber auch beim Durchqueren von Flächen mit umgestürzten Bäumen, auf denen keine Arbeiten im Gange sind, ist Vorsicht geboten.

- Bildquellen -

  • Seilkran: Land Tirol
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