Raiffeisenlandesbank OÖ ist weiter auf Wachstumskurs

Der Konzern konnte auch im Geschäftsjahr 2016 den stabilen Kurs fortsetzen. Generaldirektor Heinrich Schaller sprach von einem „sehr erfreulichen Ergebnis.“

Generaldirektor Schaller präsentierte diese Woche erneut ein erfreuliches Ergebnis für die RLB OÖ. Copyright: RLB OÖ

Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ), präsentierte vorgestern die Bilanz für das Geschäftsjahr 2016. „Unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wir mit der Jahresbilanz wirklich sehr zufrieden. Die RLB OÖ befindet sich weiter auf Wachstumskurs“, fasste Schaller zusammen. Neben dem Ausbau der Kernkapitalquote, den guten Ergebnissen im operativen Kundengeschäft sowie einer umsichtigen Risikopolitik hätten vor allem auch konsequent weitergeführte Effizienzsteigerungsmaßnahmen zu dem „guten und soliden Jahresergebnis“ beigetragen.

Kernkapitalquote aus „eigener Kraft“ gesteigert

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5,6 Prozent (%) auf 39,4 Milliarden Euro. Erfreut zeigte sich Schaller vor allem darüber, dass die Kapitalstärke neuerlich gestiegen ist und zwar „aus eigener Kraft und nicht durch Kapitalerhöhungen von außen“, wie der Generaldirektor stolz betonte. Die Kernkapitalquote liegt mit Jahresende 2016 bei 14,6 % (+0,8 %). „Damit übererfüllen wir die gesetzlichen Quoten mehr als deutlich“, so Schaller.
Ein deutlich Plus gab es auch bei den Einlagen (18,2 %) und den Finanzierungen (1,9 %). Zudem sei die Restrukturierung von schwierigen Finanzierungsfällen aus der Vergangenheit weitgehend abgeschlossen, sodass die Risikovorsorge im Konzern mit einem Minus von 93,1 auf 4,2 Millionen Euro sehr niedrig ausfiel.
Sorgen hingegen bereitet Schaller die Kostensteigerung der Aufsicht. Diese haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sowohl für die österreichische Bankenaufsicht (+22,5 %) als auch für die Europäische Zentralbank (+38 %) immens erhöht. In Summe schlagen sich die Kosten der Regulatorik (inklusive der Personal- und Sachkosten) sowie Bankensteuer und Bei-trägen zum euro-päischen Abwicklungs- und Einlagensicherungsfonds mit knapp 89 Millionen Euro zu Buche. „Ich halte die regulatorischen Anforderungen für maßlos übertrieben“, so Schaller. Ihm wäre es lieber, wenn er zumindest einen Teil dieser Beträge, zur Intensivierung des Kundengeschäfts einsetzen könnte.

Auch OÖ. Raiffeisenbanken mit „sehr guter Bilanz“

Erfreuliche Entwicklungen hatte Schaller auch von den 85 oberösterreichischen Raiffeisenbanken zu berichten. Nach den sehr guten Ergebnissen 2014 und 2015 konnte man, nach den vorläufigen Zahlen, auch 2016 einen Zuwachs verzeichnen. So liegt die Bilanzsumme bei 21 Milliarden Euro (+5,5 %), das Betriebsergebnis konnte um 6,5 % auf 185,6 Millionen Euro gesteigert werden und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) beläuft sich auf 185,2 Millionen Euro (+ 15,3 %).
Basis für die gute Entwicklung des gesamten oberösterreichischen Raiffeisensektors sei vor allem die enge Zu-sammenarbeit. Das Projekt „Raiffeisenbankengruppe OÖ 2020“, bei
dem einzelne Tätigkeiten und Prozesse an die RLB OÖ ausgelagert werden, trage zur Kosteneffizienz und somit auch zur Steigerung des Betriebsergebnisses bei. Daher werde das Projekt dementsprechend weitergeführt.
Angesprochen auf die zukunftige Zinsentwicklung antwortete Schaller: „Ich fürchte, dass wir dieses Niveau mindestens noch eineinhalb Jahre haben werden.“

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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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