PV-Pappel für genügend Winterstrom

Vor knapp einem Jahr, am 27. März 2023, wurde in Mureck die Firma „solarpappel GmbH“ gegründet. Deren Team – der Physiker und Mathematiker Hermann Kopetz, der ehemalige Biomasseverbandspräsident Heinz Kopetz und der Gründer der Bioenergiebetriebe Mureck, Karl Totter – haben in mehrjähriger Forschungsarbeit die „PV-Pappel“ entwickelt. Geschäftsführer des steirischen Start-ups ist Werner Schwaighofer.

Nun läuft eine intensive Kampagne, um ihre Idee zur Reduktion der Winterstromlücke unter die Leute zu bringen. So waren Kopetz und Totter im Februar in der Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ auf Puls 4 zu sehen. Dort erhalten (Jung-)Unternehmer die Möglichkeit, ihre Businesskonzepte zu präsentieren und Investoren zu finden. Die gewünschten 2 Millionen Euro für eine 25-prozentige Beteiligung am Unternehmen gab es zwar nicht, jedoch jede Menge Komplimente und das „Kärnten Start-up-Ticket“. Und noch zum Ende des Monats folgte eine Pressekonferenz in Wien.

Bei der PV-Pappel handelt es sich um eine vertikale Photovoltaikanlage, die in Höhenlagen außerhalb der winterlichen Nebelzonen montiert wird und auch den „Albedoeffekt“ (die Reflexion des Sonnenlichts durch den Schnee) nutzt. Dazu kommen weitere Vorteile in Höhenlagen wie etwa die geringere Temperatur, die den Wirkungsgrad von Solarzellen erhöht, oder die geringere Absorption der Sonnenstrahlung in der Atmosphäre. Während herkömmliche PV-Anlagen im Winterhalbjahr nur 25 Prozent der Jahresproduktion erbringen, sollen es bei der PV-Pappel rund 50 Prozent sein. Auch geht durch solche vertikale Anlagen kein fruchtbares Ackerland verloren.

Die PV-Pappel hat laut Firmenangaben einen Grundriss von 18 m2, aber nur 0,5 m2 werden je Einheit dem Pflanzenwachstum entzogen und stünden so zur weiteren Beweidung oder anderwertigen Nutzung zur Verfügung. Zudem soll sie sturmfest sein.
solarpappel.at

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  • Pappel Winter Web: Solarpappel
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AUTORMichael Stockinger
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