Die Kälberexporte, auch von Milchrassen, nehmen ab.

Bis zu 40.000 hierzulande auf die Welt gekommene Kälber werden jährlich in andere EU-Mitgliedstaaten verkauft. Italien, Polen und Spanien sind die wichtigsten Absatzmärkte für österreichische Kälber. Mit den Verkäufen geht der Transport der Tiere einher, welcher eben von Tierschützern regelmäßig thematisiert und scharf kritisiert wird, zuletzt wie zu erwarten am 4. Oktober, dem Welttierschutztag. 

Nach der Aufregung um eine via Ö3 verbreitete Aussage einer Tierschutzaktivistin, in Österreich gebe es „zu viele Kühe, zu viele Kälber, zu viele unnötige Transporte und Exporte“ und Kälber seien „ein Abfallprodukt der Milchindustrie“, veröffentlichte die Rinderzucht Austria einen Faktencheck. Österreichs Transporte mit Lebendtieren werden seit Jahren unter EU-weit höchsten Standards durchgeführt. Mit 1. September 2022 trat zudem die Novelle des Tiertransportgesetzes in Kraft, welche strengere Kontrollen als bisher vorschreibt. Und da die Tierwohlstandards einiger Zielländer nicht denen in Österreich entsprechen, wollen die heimischen Rinderzüchter den Weiterverkauf von Schlachtkälbern etwa nach Nordafrika verhindern. 

Kalbfleischstrategie für eigene Kälbermast zeigt Wirkung
Auch auf bereits erzielte Erfolge wird verwiesen: So sinkt die Zahl der exportierten Kälber nach Spanien. Grund dafür ist eine neue Kalbfleischstrategie. Seit 2019 sei es damit gelungen, die Kälbertransporte um 26 Prozent zu reduzieren. Auch begleitete man zuletzt mehrere Lebendtiertransporte nach Italien und Spanien und konnte sich dabei von den guten Transportbedingungen bis zur Ankunft der Tiere in den Zielländern überzeugen. Auch bestünden dort gute Voraussetzungen für die Mast, so die Organisation. 

In Spanien werden die Kälber in Betrieben mit viel Platz, Stroheinstreu und gutem Stallklima gehalten. Da Spanien aber einen regen Handel mit Nordafrika betreibt, würden immer wieder auch österreichische Kälber dort landen. 2021 waren das etwas mehr als 500 Tiere, also 1,3 Prozent aller ins Ausland exportierten Kälber. Dem soll mittels Verbot von Schlachttiertransporten in Drittstaaten ein Riegel vorgeschoben werden.

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AUTORRed. MR
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