NR Gahr bringt Wolfspetition ein

Ziel der Wolfspetition ist die Senkung des Schutzstatus.

Abg. z. NR Hermann Gahr übergibt die Petition des Tiroler Almwirtschaftsvereins dem Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka
Abg. z. NR Hermann Gahr übergibt die Petition des Tiroler Almwirtschaftsvereins dem Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka

Erst vergangene Woche sorgte ein herumstreunender Wolf im Zillertal für Aufregung. Ohne Scheu spazierte das Raubtier auf dem Hof der Familie Kircher umher. Bei einem Lokalaugenschein mit Lk-Tirol Präsident und Abg. z. NR Ing Josef Hechenberger formulierte der Bauernbund-Abgeordnete Hermann Gahr erneut die Forderung, den Schutzstatus der Wölfe zu senken. Rund eine Woche später bringt er die Petition des Tiroler Almwirtschaftsvereins „Tiroler Almen erhalten und schützen“ in​ den Nationalrat ein.

 „Der Almauftrieb auf die Niederalmen erfolgte in den vergangenen Wochen und auf die Hochalmen, wo viele Schafe weiden, steht der Auftrieb kurz bevor. Bei den Bäuerinnen und Bauern herrscht große Verunsicherung“, beschreibt Ing. Josef Lanzinger, Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins die derzeitige Situation in seinem Bundesland.

Neben der Wolfssichtung im Zillertal, gab es auch einige Wolfsrisse in Nord-, Ost- und Südtirol. Hermann Gahr ist bereits seit Jahren politisch in Sachen Wolf aktiv und brauchte mittlerweile die dritte Petition zu diesem Thema in den Nationalrat ein. „Von Jahr zu Jahr steigen die Wolfsrisse und die Raubtiere kommen den besiedelten Gebieten immer näher. Im Zillertal wurde der Wolf nur zwei Minuten vom Dorf entfernt gesichtet. Wenn es so weiter geht, spaziert er das nächste Mal durch den Ort“, so Gahr.

Tiroler Almwirtschaft ist einzigartig

Die Hauptaufgabe des Tiroler Almwirtschaftsvereins ist der Erhalt der Kulturlandschaft sowie der Almwirtschaft, die seit Jahrhunderten Tradition hat. Durch die Rückkehr der Wölfe in den Alpenraum und der jährlich steigenden Wolfsrisse, ist die Almwirtschaft in Gefahr. „Die Erhaltung der einzigartigen Tiroler Almlandschaft muss gegenüber dem Wolf Vorrang haben. Durch die untrennbare Verbindung der Berglandwirtschaft mit der Almwirtschaft, geben zahlreiche Bauern ihre Landwirtschaft auf, da es sich für sie nicht mehr auszahlt, Tiere zu halten. Der Rückgang der Almwirtschaft und Berglandwirtschaft ist nicht nur für die Landwirtschaft dramatisch. Die Landwirte und ihre Weidetiere leisten durch die Beweidung einen wichtigen Beitrag für die Allgemeinheit. Die Kulturlandschaft wird gepflegt und erhalten, ohne die Almwirtschaft würden Almen und Wanderwege verwuchern“, erklärt Lanzinger die Situation.

 Für Gahr ist die Sache klar, es braucht endlich eine Wolfsstrategie inklusive wildökologischer Raumplanung. „Die Situation mit den Wölfen wird jedes Jahr dramatischer, wir müssen uns dem Problem jetzt annehmen, bevor es uns über den Kopf wächst“, mahnt der Tiroler Abgeordnete.  Derzeit gibt es in Österreich drei nachgewiesene Wolfsrudel und zahlreiche Einzelwölfe, die durch das Land streifen. Die Reproduktionsrate der Raubtiere liegt derzeit bei rund 30 Prozent, das bedeutet: Alle drei Jahre verdoppelt sich ein Wolfsrudel. „Wenn man das auf die kommenden Jahre hochrechnet, haben wir in sechs Jahre mindestens 12 Rudel in Österreich. Deswegen müssen wir jetzt handeln“, betont Gahr.

„Der Rückkehr der Wölfe gefährdet die Tiroler Almwirtschaft. 76.000 Schafe und Ziegen grasen auf den Tiroler Hochalmen, sie sind das erste Opfer der Wölfe. Fehlen die Almschafe verwildern die Weiden wodurch Muren und Lawinen im hochalpinen Gebiet vermehrt abgehen“, so Lanzinger. „Die Senkung des Schutzstatus auf europäischer Ebene sowie die unbürokratische Entnahme von Problemwölfen ist unumgänglich, sonst haben wir in Tirol bald keine Alm- und Berglandwirtschaft mehr, sondern Wolfsreviere“, so Gahr und Lanzinger abschließend.

 

Hier kann die Petition unterstützt werden:

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/PET/PET_00017/index.shtml

- Bildquellen -

  • Wolfgang Sobotka Hermann Gahr C Silvia Leitner: Silvia Leitner
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