Kartoffelmarkt KW 39/’23: Haupternte geht auf die Schlussrunde, Preise etwas schwächer

Bei schönem Spätsommerwetter gehen die Rodearbeiten zügig voran. In vielen Regionen Ostösterreichs ist die Haupternte schon weit fortgeschritten und steht unmittelbar vor dem Abschluss. Dennoch bleiben die verfügbaren Angebotsmengen heuer recht überschaubar. Zudem wird vor allem aus den Trockengebieten von steigenden Qualitätsproblemen durch Drahtwurmbefall und Phytophthora berichtet. Dies führt zu entsprechend zeit- und kostenintensive Sortierarbeiten bei den Packbetrieben. Um die durchgehende Versorgung des heimischen Marktes sicherzustellen, greifen die Händler weiter auf französische und deutsche Speisekartoffeln zurück.
Die Absatzseite präsentierte sich zuletzt unaufgeregt. Das Inlandsgeschäft wird als „ruhig aber stetig“ beschrieben. Exporte werden heuer angebotsbedingt keine durchgeführt.
Die Erzeugerpreise für freie Ware haben an der Preisoberkante etwas nachgegeben. In Niederösterreich wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 45 Euro/dt übernommen, wobei einzelne Aufkäufer Abschläge für den hohen Logistik- und Sortieraufwand einbehalten. Aus Oberösterreich wurden Erzeugerpreise von bis zu 50 Euro/dt gemeldet.

Deutschland: Preisstabilisierung auf 30 bis 33 Euro/dt

Auch in Deutschland ist mittlerweile die Haupternte in den meisten Regionen voll angelaufen. Regional traten in der vergangenen Woche vermehrt Probleme mit Phytophthora auf. In der Folge nahm das Angebot weiter zu, da viele Partien nicht lagerfähig sind und rasch vermarktet werden müssen.
Die Nachfrage im LEH blieb dagegen saisontypisch noch ruhig. Damit setzte sich der Druck auf die Preise weiter fort. Die Erzeugerpreise haben nochmals nachgegeben und lagen zuletzt im Bundesmittel bei 30 bis 33 Euro/dt. Auf diesem Preisniveau scheint sich aber nun eine Stabilisierung abzuzeichnen.

Martin Schildböck, LK NÖ

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AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
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