Der Auftakt der heurigen Vorbereitungsschulungen auf die Gemeinderatswahlen 2022 war ein voller Erfolg: Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich ein, um Erfahrungsberichten von erprobten Bürgermeistern zuzuhören und Informationen über die Aufgaben in der Gemeinde, die bevorstehende Listenerstellung sowie den Ablauf der Wahlen einzuholen.

Bauernbunddirektor BR Dr. Peter Raggl freute sich über das große Interesse: „Der Bauernbund ist nach wie vor die Bürgermeisterpartei Österreichs. So gehört die Hälfte der ÖVP-Bürgermeister dem Bauernbund an, in Tirol sind zirka 80 von 279 BürgermeisterInnen dem Bauernbund zugehörig. Zudem gibt es in Tirol rund 800 bäuerliche Gemeinderäte. Uns geht es aber nicht um bäuerliche Mehrheiten. Vielmehr möchten wir das bäuerliche Verständnis in den Gemeinderäten halten und Grundlagenwissen zur Landwirtschaft weiterhin vermitteln.“

Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler, der selbst 25 Jahre lang in der Kommunalpolitik tätig war, ergänzt: „Jammern nützt uns nichts. Die Bäuerinnen und Bauern müssen ihre landwirtschaftlichen Anliegen selbst in den Gemeinden vertreten.“ Ziel sei es, so Raggl und Geisler, dass keine Tiroler Gemeinde ohne bäuerlichen Gemeinderat auskommen müsse.
Die Schnittpunkte zwischen der Landwirtschaft und der Gemeinde liegen insbesondere im Bereich Grund und Boden, ländliches Wegenetz, Gemeindegutsagrargemeinschaften und Konflikten zwischen bäuerlicher und nicht-bäuerlicher Bevölkerung. Die Landwirtschaft ist aber auch ein verlässlicher Partner der Gemeinde, beispielsweise bei der Verpflegung kommunaler Einrichtungen, Kompostierung oder Energieversorgung. Diese Zusammenarbeit müsse man zukünftig noch stärker forcieren.

Chance unbedingt nutzen

Die Bürgermeister Josef Singer (Götzens) und Hannes Eder (Wildschönau) berichteten über die Herausforderungen als Gemeindeoberhaupt. Beide kommen ursprünglich aus der Jungbauernschaft/Landjugend, wo sie erste Grundlagen lernen durften.

„Die Motivation hinter einer Kandidatur als Gemeinderat oder Bürgermeister sollte kein Feindbild sein. Vielmehr sollte man sich Ziele und Themen suchen, die wichtig für die Landwirtschaft, die Gemeinde und Dorfgemeinschaft sind. Ein positiver Zugang ist der Schlüssel“, erklärt Josef Singer und rät dazu, sich nicht zu scheuen, Tabus zu brechen und Mut zu zeigen. Hannes Eder empfiehlt besonders jungen Menschen, sich in der Gemeinde einzubringen: „Die Arbeit in der Gemeinde findet direkt vor der Haustür statt und betrifft jeden einzelnen. Nutzt die Gelegenheit, um mitzureden und Themen einzubringen, die euch bewegen.“

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AUTORHannah Pixner
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