Bioenergie Tirol setzt auf Ausbau

Schon seit mehr als 10 Jahren setzt Bad Häring auf nachhaltige, regionale Wärme aus Biomasse. Das Heizwerk in der knapp 3.000-Einwohner-Gemeinde ist beispielgebend für die Zusammenarbeit von Gemeinde, Bioenergie Tirol und lokalem Heizwerkbetreuer. Dank vorausschauender Planung können bis Mitte 2023 weitere 30 Kunden auf klimafreundliche Wärme umsteigen.

Leo Strasser (Betreuung Heizanlage in Bad Häring), NR Hermann Gahr (Obmann Bioenergie Tirol), Projektleiter Lukas Wetscher, Bad Härings Bürgermeister Hermann Ritzer und Klaus Flörl (Geschäftsführer Bioenergie Tirol) überzeugten sich vom Fortschritt der Verlegung der Rohre.

Geschäftiges Treiben herrscht auf der Baustelle am Bad Häringer Tanzweg: Seit dem 1. August werden im Gemeindegebiet 3.600 Meter Rohre verlegt, um weiteren Kunden den Anschluss an das komfortable, nachhaltige Nahwärme-Netz zu ermöglichen. „Aktuell versorgen wir 60 Kunden, zu denen auch sehr große Abnehmer wie die Kurzentren oder alle Gemeindeeinrichtungen zählen. Mit Fertigstellung der neuen Anschlüsse versorgen wir 90 Abnehmer – vom Privathaus über die Wohnanlage bis hin zu Großabnehmern wie die Rehaklinik. Aufgrund der Großabnehmer decken wir künftig rund 80 Prozent des kommunalen Wärmebedarfs ab“, beschreibt Klaus Flörl, der Geschäftsführer der Bioenergie Tirol.

Regionale Wertschöpfung

Im Heizwerk kommt ausschließlich heimische Biomasse zum Einsatz: Für die Kunden heißt dies, dass sie einen Beitrag von 4.700 Tonnen zur CO2-Reduktion leisten, und gleichzeitig Wertschöpfung in der Region schaffen. „Wenn die neuen Anschlüsse ans Netz gehen, werden rund 17 Millionen kwh Wärme abgegeben – dafür werden rund 25.000 Schüttraummeter Hackgut eingesetzt. Das spart zum Vergleich 1,8 Mio. Liter Heizöl“, erklärt Projektleiter Lukas Wetscher. Die Nachfrage ist aktuell so groß wie nie – die Verzögerungen, die alle Lieferketten beeinträchtigen, macht es schwierig, alle Kunden zu bedienen. Für 2023 ist man trotzdem zuversichtlich: „Wir möchten in Bad Häring weiter wachsen, weitere Neuanschlüsse sind angestrebt – parallel dazu wird auch die Erzeugerleistung im Betrieb erweitert“, ergänzt Flörl.

Win-Win-Situation

„Unser Ziel, das wir bereits seit über 10 Jahren verfolgen, ist es, für unsere Gemeindebürger nachhaltige, komfortable Wärmeversorgung, die auf regionalen Kreisläufen beruht, zu ermöglichen. Mit der Bioenergie Tirol haben wir dafür den perfekten Partner gefunden. Professionalität und Zuverlässigkeit ist wohl der wichtigste Baustein für diese kon-struktive Zusammenarbeit. So konnten wir das Netz in den vergangenen Jahren vergrößern und auch heuer wieder Neuanschlüsse ermöglichen – in einer Zeit, in der die Nachfrage nach nachhaltigen Wärmelösungen das Angebot weit übersteigt. Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, ist dies eine deutliche Bestätigung für den Weg, den wir vor über 10 Jahren eingeschlagen haben“, so der Bad Häringer Bürgermeister Hermann Ritzer. „Wir wissen, dass wir uns in jeder Hinsicht auf die Bioenergie verlassen können – sie stellt beispielsweise mit dem Notstromaggregat auch im Falle eines Blackouts sicher, dass unsere Wärmeversorgung funktioniert“, so Ritzer weiter.

Ein weiterer Garant für die große Zufriedenheit der Kunden ist die Vor-Ort-Betreuung der Anlage durch Leo Strasser/Sägewerk Strasser. Gemeinsam mit seinen Söhnen Martin und Andreas stellt er sicher, dass die Heizanlage rund um die Uhr betreut ist und steht als erster Ansprechpartner für die Kunden zur Verfügung.

„Angesichts der aktuellen Verwerfungen auf den Energiemärkten ist der Weitblick, den die Gemeindevertretung mit dem Engagement für die Biomasse-Nahwärme gezeigt hat, ein herausragendes Beispiel für vorausschauendes Handeln. Bad Häring ist hier eine echte Vorzeigegemeinde. Wir bedanken uns für das Vertrauen und freuen uns, dass wir in Bad Häring gemeinsam einen regionalen Beitrag für die Energiewende bzw. zur Erreichung der Klimaziele leisten können“, so Bioenergie-Obmann NR Hermann Gahr abschließend.

Über die Bioenergie Tirol

Zur Unternehmensgruppe der Bioenergie Tirol Nahwärme GmbH gehören tirolweit sieben Biomasse Nahwärmeversorgungsanlagen in unterschiedlichen Beteiligungsverhältnissen.

Neben den drei firmeneigenen Heizwerken in St. Ulrich a.P., Bad Häring und Rotholz hält die Bioenergie Tirol Nahwärme GmbH Beteiligungen an der Ortswärme Gerlos GmbH, der Ortswärme Lermoos GmbH sowie an der Ortswärme Tannheim GmbH (Heizwerke Tannheim und Grän).

Die Bioenergie Tirol Nahwärme GmbH zeichnet sich für die technische und kaufmännische Betriebsführung aller Standorte verantwortlich. Routinierte Heizwarte vor Ort sorgen für den 24-Stunden-Betrieb während des ganzen Jahres.

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  • Image005: Bioenergie Tirol
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