Umweltkriminalität hat sich laut Schätzungen von Interpol und UNO in den vergangenen Jahren zur viertgrößten globalen Kriminalitätsform entwickelt. Der jährliche Schaden durch Arten-, Natur- und Ressourcenverlust sowie Umweltzerstörung wird auf bis 258 Milliarden US-Dollar geschätzt. Bund und Länder verstärken nun ihre Zusammenarbeit gegen diesen Trend.

Neue Taskforce auch in ­Niederösterreich eingerichtet

„Die Folgen und Auswirkungen der Umweltkriminalität betreffen uns alle“, betonte Innenminister Gerhard Karner die gemeinsamen Anstrengungen von Landwirtschafts-, Justiz- und Innenministerium, um diese Form der Kriminalität noch wirksamer bekämpfen zu können. Umweltkriminalität könne nur in einem gesamtgesellschaftlichen Ansatz gelöst werden. Entscheidend sei vor allem die Sensibilisierung der Menschen für diese besondere Form der Kriminalität.

„Darüber hinaus ist es die beste und nachhaltigste Form der Prävention“, stellte der Innenminister weiter fest. Derzeit stehen bundesweit in den Landeskriminalämtern 30 Spezialisten für den Bereich Umwelt zur Verfügung und in den Bezirken gibt es etwa 500 besonders ausgebildete „Umweltpolizisten“. Dabei werden jährlich rund 1.500 Anzeigen nach dem Umweltstrafrecht von der Polizei erstattet. Das Bundesministerium für Inneres wird die Stärkung und Verankerung des Themas der Umweltkriminalität in der Aus- und Fortbildung von Führungskräften und Spezialisten forcieren.

„Illegale Machenschaften schaden der Wirtschaft und den Menschen.“

Des Weiteren gibt es Sensibilisierungsmaßnahmen auch bereits in der Grundausbildung. Eine weitere Maßnahme ist die Stärkung des Ermittlungsbereiches der Umweltkriminalität im Rahmen der Kriminaldienstreform. Dabei soll die Zahl an Spezialistinnen und Spezialisten bei der Polizei deutlich erhöht werden, insbesondere mit besonderem Fokus auf Tatortarbeit und Spurensicherung.

Auch im Amt der NÖ Landesregierung wurde ein neues Fachgebiet Umweltkontrolle eingerichtet und mit zusätzlichem Personal ausgestattet. Dort werden Spezialisten Schwerpunktprogramme vor allem im Bereich der illegalen Abfallentsorgung durchführen.
„Die gemeinsame Vorgangsweise der Ministerien und dem Land Niederösterreich ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung unserer lebenswerten Umwelt. Illegale Machenschaften schaden der Wirtschaft, den Menschen und unserer Heimat – und haben daher keinen Platz bei uns. Abfälle müssen richtig entsorgt werden und als Rohstoff wieder zurückgewonnen werden“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

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  • Stephan Pernkopf und Karl Schober: BMI/Karl Schober
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AUTORRed. DL/ Eva Riegler
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