Bei einem “Alpen.Gipfel.Europa” nahe dem Spitzingsee in der Region Schliersee in Bayern, hat sich Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig für einen länderübergreifenden Schulterschluss zur Stärkung und nachhaltigen Absicherung der Alm- und Berglandwirtschaft ausgesprochen. Es soll künftig eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den alpinen Nachbarregionen Bayern, Schweiz und Südtirol geben.

“Die Almwirtschaft hat eine große ökonomische, ökologische und kulturelle Bedeutung für unsere Regionen. Die Bewirtschaftung von Almen ist nicht nur für deren Erhalt essenziell, sondern auch ein elementarer Bestandteil einer flächendeckenden Landwirtschaft und damit für die Lebensmittelversorgung in Österreich. Mein Ziel ist, unsere Bergbäuerinnen und Bergbauern bestmöglich zu unterstützen, damit die Almwirtschaft auch in Zukunft möglich ist. Um die Almen zu erhalten, müssen wir zusammenarbeiten“, so Totschnig.
Beim Gipfel habe er darüber mit seiner Amtskolleginnen aus Bayern sowie hochrangigen Agrarvertretern der Schweiz und Südtirol gesprochen und einen Schulterschluss angeregt.

Quelle: Rieberer

“Biodiversität – Bleibt der Bauer, lebt die Alm”
Das diesjährige Forum beschäftigte sich neben den Schwerpunkten EU-Landwirtschaftspolitik, regionale Produktion sowie Biodiversität, Ökosystemleistungen und Erholungsfunktion der Almen auch mit dem Thema Rückkehr der Großraubtiere. Hier sei eine grenzübergreifende Herangehensweise unerlässlich, so Totschnig. Auf Länderebene wurde daher bereits die Einrichtung eines grenzübergreifenden Wolfsmonitorings zwischen Bayern, Tirol, Südtirol, Vorarlberg, Salzburg und dem Trentino beschlossen. Der Wolf werde zu einem immer größeren Problem für die Almwirtschaft. Die Position der Beteiligten sei klar:

“Wölfe, die wiederholt Nutztiere reißen und in Siedlungsräumen auftauchen, müssen entnommen werden können.” 

Wenn die Bäuerinnen und Bauern ihre Tiere nicht mehr auftreiben, habe das massive Folgen für die alpinen Regionen. “Ohne eine ausreichende Beweidung verbuschen und verwalden diese Flächen und gehen für die landwirtschaftliche Produktion wie auch als Kulturlandschaft und als Lebensraum für gefährdete Pflanzen und Tiere verloren.” 

An dem Forum nahmen unter anderem die Landwirtschaftsministerin von Bayern, Michaela Kaniber, der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Walter Heidl, LK-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger sowie Tirols Vize-Landeshauptmann und Agrarlandesrat Josef Geisler teil.  

- Bildquellen -

  • Alm: Rieberer
  • Bild Alpen Gipfel Europa: Paul Gruber
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AUTORRed. MR
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