„Wir benötigen eine Energiewende und die Forcierung von Ökostrom. Die Zukunft heißt: Bioökonomie. Holz ist der Werk- und Baustoff der Zukunft und hat etwa viel Potenzial im mehrgeschossigen Wohnbau. Wir brauchen Forschungsinitiativen für die Anpassung an den Klimawandel, das betrifft sowohl die Baumartenwahl als auch die Bekämpfung von Schädlingen. Und statt nationalstaatlichem Denken wünsche ich mir eine EU-weite Diskussion – vor allem im Hinblick auf die Bekämpfung von Schadorganismen, denn ein Borkenkäfer kennt keine Staatsgrenzen“, forderte Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, bei der Präsentation des Aktionplans für den Wald am Mittwoch, den 25. September.
Dr. Martin Greimel, Leiter des Zentrums für Bioökonomie an der Boku Wien, betonte in diesem Zusammenhang: „An einem Umbau der Wirtschaft von fossilen Rohstoffen und Öl auf erneuerbare Rohstoffe wird kein Weg vorbeiführen. Eine auf erneuerbare Rohstoffe basierende Wirtschaft wird Bioökonomie genannt. Der Wald wird in diesem Prozess eine herausragende Rolle spielen.“ Dabei sei der Wald nicht nur als Lieferant von Biomasse zu sehen: Eine Transformation der Wirtschaft in Richtung Bioökonomie wird laut Greimel nur dann gelingen, wenn umwelt- und sozialwissenschaftliche Aspekte berücksichtigt werden. Für die Waldbesitzer heißen die Schlagwörter dafür: Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sowie verstärktes Bewusstsein für Ökosystemleistungen des Waldes in der Gesellschaft.
Von der nächsten Regierung erwarten sich Montecuccoli und Greimel, dass die bereits von der Vorgänger-Regierung erarbeitete Bioökonomie-Strategie auch umgesetzt und mit finanziellen Mitteln ausgestattet wird und, dass auch das Forstkapitel im Programm der Ländlichen Entwicklung im Rahmen der GAP ausreichend dotiert ist.
Den Aktionsplan finden Sie hier zum Download: Was Braucht Der Wald Aktionsplan
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- Montecuccoli 3 (C) LFBÖ(1): Land&Forst Betriebe Österreich