Von Studien und vom Hausverstand

Kommentar von Martin Klingler, Bauernbunddirektor-Stv.

Dank einer vom Verein „Tierschutz Austria“ durchgeführten Studie wissen wir jetzt: Es gibt kein Wolfsproblem in Österreich. Und warum? Weil der Wolf, trotz aller Mythen und Ängste zu den Lieblingstieren der Österreicherinnen und Österreicher zählt! 42 Prozent der Befragten zählen den Wolf zu den eigenen Lieblingswildtieren, der damit hinter Igel, Fuchs und Feldhase auf Platz vier liegt. Und daher sei seine Rückkehr eine Bereicherung und zu unterstützen. Zum Glück wurde die Umfrage nicht unter Kindern durchgeführt, sonst müssten wir uns mit der Wiederansiedelung von Tyrannosaurus Rex und rosafarbenen Einhörnern beschäftigen.

Immerhin gesteht die Studie ein, dass trotz der positiven Einstellung deutliche Wissenslücken bestehen. Vermutlich ist aber diese Ahnungslosigkeit die zwingende Voraussetzung für eine positive Einstellung zum Wolf. 60 Prozent geben in der Studie an, zu wenig über den Einfluss des Wolfes auf unsere Ökosysteme, etwa die Verhinderung von Wildschäden, zu wissen. Der Einfluss des Raubtieres auf die alpine Kulturlandschaft, auf die Bewirtschaftung und Offenhaltung der Almflächen oder auf die Artenvielfalt in den Bergen wurde hingegen nicht abgefragt. Wie auch immer, die Studie war ein verzweifelter Versuch des Tierschutzvereines, in letzter Minute noch die Abstimmung der Berner Konvention über die Absenkung des Wolf-Schutzstatus zu torpedieren. Er ist danebengegangen, mit überwältigender Mehrheit wurde vergangenen Dienstag der Schutzstatus des Wolfes von streng geschützt auf geschützt abgesenkt.

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  • KlinglerMartin: Bauernzeitung
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