95. Geburtstag von Alt-LH Alois Partl

Ein angesehener Tiroler Landeshauptmann sowie ein gesamttirolischer Landespolitiker von europäischem Format, der sich um die Europaregion, die Modernisierung der Landwirtschaft und für die Ökologisierung unseres Landes große Verdienste erwarb, feiert am 13. Jänner die Vollendung seines 95. Lebensjahres: Alt-Landeshauptmann Dipl. Ing. Alois Partl.

Alt-LH Alois Partl als Tiroler Schütze bei einer Bundesversammlung des Bundes der Tiroler Schützenkompanien.

Dipl. Ing. Dr. Alois Partl war ein profilierter Landeshauptmann, dem Südtirol stets ein großes Anliegen war. Als eine der herausragendsten Persönlichkeiten der jüngeren Tiroler Geschichte hat er in fast einem Vierteljahrhundert die Tiroler Landespolitik entscheidend mitgestaltet und unserem Lande in höchsten Ämtern und Funktionen in vorbildlicher Weise gedient. Mittelpunkt seines Denkens und Handelns war die Bewahrung der auf christlichen Werten beruhenden Identität unseres Landes. 

Politisches Wirken

Dipl. Ing. Dr. Alois Partl ist am 5. März 1987 vom Tiroler Landtag zum sechsten Landeshauptmann von Tirol nach dem Zweiten Weltkrieg gewählt worden. Doch schon zuvor war er 17 Jahre Mitglied der Tiroler Landesregierung, da er am 20. November 1970 mit dem Gemeinderessort als Landesrat betraut wurde. Mit der Wahl zum Landeshauptmann von Tirol wurde ein bewährter Tiroler Politiker, der wertvolle Erfahrungen über verschiedene europäische Einrichtungen besaß, zum Nachfolger von Eduard Wallnöfer. Er wandte sich dem Thema Transit, EG und Föderalismus zu und wurde ein unermüdlicher Kämpfer für diese Bereiche im Interesse unserer Tiroler Bevölkerung. Vor allem hat Partl beharrlich die Idee der Realisierung des Brennerbasistunnels verfolgt, dessen Bau auch die Verkehrsminister der Alpentransitländer beschlossen haben. Das positive Wirtschaftswachstum sorgte in dieser Zeit für neue Beschäftigungsrekorde. Auch die Wünsche der heimischen Alma Mater zählten zu den vorrangigsten Anliegen Partls. Immer wieder hob der Ehrensenator unserer Universität die Rolle als Stätte und Forschung sowie der Lehre und der Begegnung hervor. Partls Unterstützung galt vor allem dem Kampf um die Unterbringung der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. 

Beruflicher Werdegang

Im Jahre 1957 trat Partl in den Dienst der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs in Wien als Referent für Fragen der Wirtschafts- und Handelspolitik und hatte besonders die Interessen der österreichischen Landwirtschaft im Rahmen der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu vertreten. 1965 folgte er einer Berufung durch die Landeslandwirtschaftskammer für Tirol nach Innsbruck, wurde Kammeramtsdirektor-Stellvertreter und mit Wirkung vom 1. Jänner 1966 zum Kammeramtsdirektor bestellt. Dort galt seine Arbeit einer wirksamen Interessensvertretung für die bäuerliche Bevölkerung sowie einer modernen, zukunftsorientierten Landwirtschaftsförderung mit dem Ziel, die Land- und Forstwirtschaft in die Gesamtwirtschaft voll zu integrieren. Partl arbeitete auch im Bereich des Genossenschaftswesens und wurde zum Obmann der Raiffeisenzentralkasse für Tirol gewählt. In seiner spärlichen Freizeit fand Partl Zeit, seiner Jagdleidenschaft nachzukommen und in die Berge zu gehen. Unter seinem Vorsitz hat die Landesregierung rund 12.000 Beschlüsse gefasst. Die lebendige Stärkung der geistigen und kulturellen Einheit des großen Tirol, das Selbstbewusstsein und die Zusammenarbeit in der Alpenregion sowie die Dynamik der europäischen Bewegung sind daher reale Messgrößen der gemeinsamen Zukunftssicherung. 

Aufwachsen und Ausbildung

Alois Partl kam als zweites von sechs Kindern der Bauersleute Alois und Anna Partl am 13. Jänner 1929 in Afling in der Gemeinde Kematen zur Welt. Nach dem Besuch der Pf1ichtschule war er auf dem elter1ichen Hof tätig und besuchte die landwirtschaftliche Fachschule in Rotholz. Mit 19 Jahren begann er seine weitere Ausbildung in der damals in Tiro1 untergebrachten Höheren Bundeslehranstalt für alpenländische Landwirtschaft, legte dort die Reifeprüfung ab und ging im Anschluss daran an die Hochschule für Bodenkultur in Wien. 1955 schloss Partl das Studium mit Graduierung zum Diplomingenieur ab, nahm anschließend eine wissenschaftliche Arbeit in Angriff und wurde 1956 zum Doktor der Bodenkultur promoviert. Während der Ausbildungszeit und unmittelbar danach absolvierte der junge Diplomingenieur Studien- und Praxisaufenthalte in der Gesamtdauer von rund zwei Jahren in der Schweiz, in Schweden, in Deutschland und in den Vereinigten Staaten. 

- Bildquellen -

  • Partl Alois LH: Wieser
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AUTORHeinz Wieser
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