Auch beim Einkauf von Gemüse gilt: Unbedingt das Kleingedruckte lesen

Jedes Gemüse hat seine Saison. Momentan sollten Wintergemüsesorten ganz oben am Speiseplan und auf der Einkaufsliste stehen.

Kühl und nicht zu trocken sollten die Lagerräume sein, dann fühlt sich das Wintergemüse richtig wohl und bleibt knackig.

Beim wöchentlichen Lebensmitteleinkauf fällt auf, dass die Obst- und Gemüseabteilung ganzjährig relativ ähnlich bestückt ist. Wer auch immer für den Einkauf zuständig ist, bahnt sich oftmals ohne lange zu überlegen seinen Weg entlang der fein säuberlich eingeräumten Kisten und packt Dinge in seinen Einkaufswagen, ohne das Kleingedruckte – nämlich die Herkunftsangabe – zu lesen. Das sollte man aber dringend machen, denn gerade während der Wintermonate findet man in den Regalen zahlreiche Produkte, die alles andere als regional sind. Paprika aus Spanien, Weintrauben aus Ägypten oder Salat aus Italien. 

Regionales Wintergemüse

Im Prinzip hat jede Jahreszeit ihre typischen Obst- und Gemüsesorten. Diese schmecken dann am besten, wenn sie Saison haben. Auch wenn in Tirol derzeit kaum frisches Gemüse wächst, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich mit heimischen, hochwertigen Vitaminspendern zu versorgen. Wintergemüse wie Blau- und Weißkraut, Kohl, Rohnen, Karotten, Erdäpfel, Pastinaken, Sellerie oder Lauch blieben während des Herbstes lange am Feld und hatten somit viel Zeit, um wertvolle Nährstoffe aufzunehmen. Die im Boden befindlichen Mineralstoffe und Spurenelemente wurden durch die Feuchtigkeit gelöst und über das Wurzelsystem aufgenommen. Deshalb enthält dieses Herbst- bzw. Wintergemüse besonders viel Eisen, Kalzium, Magnesium, Mangan, Zink, Kupfer und vieles mehr. Alle diese lebensnotwendigen Stoffe wirken basisch und helfen, die Säureanflutung im Körper zu reduzieren. Die Gemüsebauern haben im Herbst das Lagergemüse geerntet und ins Winterquartier gebracht. Am besten lagert das Gemüse bei Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich. Wichtig ist, dass der Lagerraum eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit hat, da das Gemüse ansonsten austrocknet. 

Im Winter wird gewaschen und geputzt

Gemüsesorten, die oberirdisch wachsen, werden sauber und ohne Rückstände von Erde eingelagert. Diese sind somit bereits nahezu verkaufsfertig, vor dem Transport zum Endabnehmer sind allerdings noch  Randblätter zu entfernen. Arbeitsintensiver sind allerdings Wurzelgemüse wie Sellerie, Karotten, Erdäpfel oder Pastinaken. Diese wachsen unter der Erde und werden somit auch ungewaschen gelagert. Die Erde hält das Gemüse feucht und schützt es vor Austrocknung und Schädlingen. Diese Sorten werden während der Wintermonate jeweils vor dem Transport an den Handel oder für die Direktvermarktung gewaschen und verkaufsfertig gemacht. 

Vielfältig verwendbar

Naturgemäß ist die Vielfalt an Gemüsesorten im Winter geringer als im Sommer, das lässt sich aber durch unterschiedliche Zubereitung und kreative Rezepte wettmachen. Hilfreich dabei ist das Kochbuch „Geschichten und Rezepte – Tiroler Gemüsekiste“ von Pia Jager und Lisa Lebesmühlbacher. Auf 216 Seiten findet man für jede Gemüsesorte eine breite Auswahl an Rezepten sowie interessante Infos. 

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  • IMG 2536: Tiroler Gemüsekiste
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AUTORElisabeth Angerer
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