Viel mehr Zuwanderung

Die Steiermark hat derzeit 1,270.220 Einwohner. Der Zuwachs ist auf eine deutlich positive Wanderungsbilanz zurückzuführen.

Die stark wachsende Stadt Graz.

Laut Landesstatistik Steiermark ist ein Ende des Bevölkerungswachstums derzeit nicht abzusehen. Das bundesweit größte absolute Plus verzeichnete im vergangenen Jahr Graz mit plus 4.270 Personen, aber in sieben steirischen Bezirken gab es einen Bevölkerungsrückgang.

Der Bevölkerungsstand in der Steiermark ist im Jahr 2023 um 0,4 Prozent oder 4.603 Personen gewachsen. Somit verzeichnete das Land zu Jahresbeginn 2024 genau 1,269.801 Einwohnerinnen und Einwohner. Dies ist der höchste Wert, der hierzulande zu Jahresbeginn je gemessen wurde. Nach den ersten vorläufigen Zahlen der Landesstatistik ist der Bevölkerungsstand im ersten Halbjahr 2024 weiter angestiegen und belief sich Anfang Juli 2024 auf 1,270.220 Personen.

Syrer vor Kroaten

Das Plus bei der Einwohnerzahl geht auf eine deutlich positive Wanderungsbilanz zurück, die vor allem auf einer Zuwanderung aus dem Ausland basiert. Diese beläuft sich im Saldo auf ein Plus von 7.832 (vierthöchster Wert seit 2002). Nach Staatsangehörigkeit lag 2023 Syrien mit plus 2.054 Personen vor Kroatien (+ 887), der Türkei (+ 883), Deutschland (+ 864) und Ungarn (+ 861) an der Spitze. Der Zustrom von Personen aus der Ukraine (+ 602) nahm gegenüber 2022 (damals + 6.941 Personen) deutlich ab.  

Ohne die in den letzten Jahren und Jahrzehnten erfolgte internationale Einwanderung und daraus folgende Geburten wäre die Bevölkerungszahl der Steiermark bereits seit über 40 Jahren stark rückläufig und würde nach Schätzungen der Expertinnen und Experten der Landesstatistik nur mehr etwa 990.000 (also um mehr als ein Fünftel weniger als tatsächlich) betragen. Demgemäß liegt der Ausländeranteil an der gesamten Bevölkerung der Steiermark bei 14,2 Prozent. Im Bundesländervergleich ist dieser nach dem Burgenland, Niederösterreich und Kärnten der viertniedrigste.

Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation, betont: „57 Prozent der 179.682 in der Steiermark lebenden Ausländerinnen und Ausländer kommen aus EU-Staaten, mit Rumänien wiederum an der Spitze vor Kroatien und Deutschland, weitere 12 Prozent sind aus den nunmehrigen Staaten des ehemaligen Jugoslawien – ohne Slowenien und Kroatien – und 5 Prozent aus der Türkei. Mit insgesamt 86.254 Personen lebt fast die Hälfte in Graz.”

Im Hinblick auf die steirischen Bezirke zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Demzufolge gab es im Jahr 2023 den größten Bevölkerungsanstieg im Großraum Graz. Die Stadt Graz hat im Zeitraum eines Jahres genau 4.270 Personen beziehungsweise plus 1,4 Prozent dazugewonnen, dies ist der höchste absolute Zuwachs aller Bezirke in Österreich. Dahinter folgen Graz-Umgebung mit plus 1.314 Personen (0,8 %) und Leibnitz mit plus 710 (0,8 %). Leichte Zuwächse verzeichneten ebenfalls Deutschlandsberg (0,2 %), Weiz (0,2 %) und Voitsberg (0,1 %). In den übrigen sieben Bezirken ging die Bevölkerungszahl im vergangenen Jahr zurück. Besonders stark war der Rückgang in Leoben mit 731 Personen (- 1,2 %), Murau mit 252 Personen (- 0,9 %) sowie Bruck-Mürzzuschlag mit 490 Personen (- 0,5 %).

Durchschnittsalter

Betrachtet man die Bevölkerung nach Altersgruppen, so zeigt sich, dass es immer weniger Kinder und immer mehr Senioren gibt. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren beträgt nicht einmal mehr ein Fünftel (18,1 %) und ist damit bereits deutlich geringer als der Anteil der über 65-Jährigen (21,6 %). Aufgrund dieser Entwicklung stieg das Durchschnittsalter auf aktuell 44,6 Jahre. Nur die Landeshauptstadt Graz konnte die Alterung durch die Zuwanderung der letzten Jahre stoppen. Sie verzeichnete zuletzt ein Durchschnittsalter von 41,3 Jahren. Die älteste Wohnbevölkerung weisen die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag und Leoben mit jeweils 47,3 Jahren auf.

- Bildquellen -

  • Zuwanderung Graz-Straßgang im Jahr 2021: Gernot Ambros
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