In den meisten Mitgliedsstaaten der EU war in den vergangenen Wochen das Gleichgewicht am Markt dem schwachen Angebot schlachtreifer Schweine zu verdanken. Frankreich war eine Ausnahme, weil die Versteigerung in Plerin die Absatzprobleme am Fleischmarkt wegen Protestkundgebungen, Schlechtwetter und mehreren Feiertagen stärker zum Ausdruck brachte als andere Notierungen am Binnenmarkt. Inzwischen stabilisiert sich auch in der Grande Nation der Preis, da die Aussicht auf Grillwetter wieder positive Stimmung in die Fleischszene brachte. In Deutschland ist weiterhin das kleine Angebot bedarfsdeckend und die Preissituation unverändert. Von Erzeugerseite wird auf festere Preise gehofft, soferne sich wetterbedingte Impulse am Fleischmarkt tatsächlich einstellen.
In Österreich kam es trotz feiertagsverkürzter Woche zu keinen nennenswerten Rückstellungen. Die eine oder andere schlachtreife Partie wurde seitens Schlachtbetriebe meist absichtlich zurückgehalten, um für die erwartet stärkere Schlachtwoche vor Pfingsten ausreichend Rohstoff zur Verfügung zu haben. Mit dem Wetterbericht, der für die nächste Woche freundlicheres Grillwetter angesagt hat, wurde auch die Stimmung am Fleischmarkt wieder freundlicher und zuversichtlicher. Die Schlachtgewichte der letzten Wochen sind stabil bei 98,5 kg mit leichter Abwärtstendenz. Ein klares Zeichen für wenig Druck auf Angebotsseite, der in den nächsten Wochen aus den Maststallungen zu erwarten ist. An der Ö-Börse standen sich Angebot und Nachfrage ausgewogen gegenüber, Konsequenz – unveränderte Notierung.
Preise KW 20-21/’23 (Marktbericht vom 17. Mai 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,39 (=)
Berechnungsbasis: EUR 2,29
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,86 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,76
Dr. Johann Schlederer