Partnerbetriebe gesucht

Wie funktioniert das Modell der Partnerbetriebe, das die steirische Firma Schalk-Nutztiere seit zehn Jahren praktiziert?

Thomas Schalk (li.) ist Geschäftsführer der Firma Schalk-Nutztiere und führt die exportorientierte Zuchtvieh-Abteilung. Sein Vater Karl führt die inlandorientierte Nutz- und Schlachtviehabteilung und hat das Partnerbetriebe-Modell initiiert.

Vor zehn Jahren begann die südoststeirische Firma Schalk-Nutztiere aus Eichkögl mit ihrem Partnerbetriebe-Modell. Damit wendet man sich sowohl an konventionelle als auch an Bio-Betriebe. Wie funktioniert es? Karl Schalk informiert: „Wir liefern Jungrinder zum vorher fixierten Einstellwert – dieser ergibt sich aus Tagespreis und Gewicht – zu unserem Partnerbetrieb. Dieser meldet die Tiere bei der AMA (als seine eigenen Tiere) an und behält sie bis zum Mastende, das vom jeweiligen Landwirt selbst bestimmt wird. Dann werden die Tiere von uns abgeholt und geschlachtet.“ Aufgrund des Klassifizierungsberichtes wird der Schlachtwert errechnet. Dieser setzt sich aus dem offiziellen Börsen- beziehungsweise EZG-Preis samt aller Zuschläge und einer zusätzlichen Mastprämie von uns zusammen.“

Schlachtwert minus Einstellwert

Die weitere Rechnung ist einfach. Karl Schalk erklärt: „Von diesem Schlachtwert wird der Einstellwert abgezogen. Die Differenz wird als Mast-Erlös ohne Spesen oder Zinsen rasch ausbezahlt. Bei guten Mästern bleibt für sie viel Geld übrig, ohne eigenem Kapitaleinsatz, wir finanzieren das ja alles mit unserem Eigenkapital vor.“ Karl Schalk nennt das eine Win-win-Situation: „Wir haben unsere Abnehmer, welche von uns Jungtiere bekommen, und haben dann auch Schlachttiere zur Verfügung.“ Alle Tiere, die der Partnerbetrieb erhält, sind schutzgeimpft und entwurmt.

Karl Schalk spricht von derzeit rund 100 Partnerbetrieben – und ständig werden es mehr – in allen Bundesländern bis auf Tirol und Vorarlberg: „Wir binden keinen langfristig, der Partnerbetrieb kann jederzeit aufhören.“

Kriterien für Partnerschaft

Und wie wird man Partnerbetrieb? Dazu Schalk: „Entscheidend für uns sind drei Dinge. Der Partnerbetrieb muss eine korrekte Person beziehungsweise Familie sein, gut füttern beziehungsweise mästen und eine Mindestmenge von zehn Stück einstellen.“ Abschließend wiederholt er: „Es sind schon viele langjährige Partnerbetriebe, wo der Slogan heißt: Es muss für beide passen, der Mäster muss gutes Geld verdienen können, und wir müssen gut gemästete Tiere zurückerhalten!“

Die Firma Schalk – im Jahr 2021 feierte sie ihr 100-jähriges Bestehen, betreibt den Viehhandel in der vierten Generation, die fünfte Generation ist bereit in „der Lernphase“ – ist ständig auf der Suche nach weiteren Partnerbetrieben. Kontakt: karl@schalk-nutztiere.at sowie 0664 2441852.

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  • Schalk: NL
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AUTORRed. KB
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