Mehr leistbarer Wohnraum, mehr Lebensmittelproduktion, mehr Bodenschutz, mehr Naturschutz, mehr soziale Unterstützung, mehr Menschenrechte, mehr Gehalt und so weiter: Die Gesellschaft stellt hohe Ansprüche – und die Politik wird nicht müde, diesen Steuerungsanspruch auch selbst zu pflegen.
Die letzten Wahlergebnisse haben den Eindruck verstärkt, dass der Anteil an Unzufriedenheit, Verdrossenheit und Radikalisierung in der Bevölkerung zunimmt – ideale Rahmenbedingungen für Populismus mit „einfachen Lösungen“ in Zeiten der Krise und auch Verschwörungstheorien.
Steigerungen in alle Richtungen werden sich jedoch nicht immer und überall spielen. In Tirol weiß man, wovon man spricht: Der Lebensraum ist ebenso natürlich begrenzt wie etwa die Kapazität einer Verkehrsinfrastruktur. Das wöchentliche Staugeschehen auch in einer scheinbar „Nicht-Urlaubszeit“ führt uns vor Augen, dass die Belastungsgrenze von einzelnen Systemen sogar bereits teilweise überschritten zu sein scheint. Ein anderes Beispiel sind Zugfahrten in Richtung Wien, begleitet von Streckensperren, weniger Angebot an Zügen und Sitzplätzen sowie vielen unzufriedenen Fahrgästen. Schnell vergessen sind dabei die katastrophalen Hochwasserschäden, die ganze Existenzen und sogar Leben gefordert haben.
Auch hier hat die Politik wichtige Aufgaben zu erfüllen, am Ende des Tages geht es aber auch um den Einzelnen in der Gesellschaft – Verzicht und Einschränkungen gehören da eben auch mit dazu.
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- Oblasser: Bauernzeitung