Blaue verweigerten im EU-Parlament Zustimmung für Honig-Kennzeichnung

Gestern wurde im Europaparlament parteiübergreifend und mit überragender Mehrheit eine strenge Herkunftskennzeichnung für Honig beschlossen. Nur die Vertreter der FPÖ verweigerte die Zustimmung. Das empört einen, der sich seit Monaten für diese Regelung eingesetzt hat: ÖVP-Europaabgeordneter Alex Bernhuber.

Am Ende lautete das Ergebnis: 603 Stimmen dafür, 9 Gegenstimmen, 10 Enthaltungen. Unter letzteren waren auch die Mandatare der FPÖ. Dazu Alex Bernhuber: „Die neue Regelung schützt Konsumentinnen und Konsumenten vor gefälschtem Importhonig und ermöglicht es den Behörden Betrug leichter auf die Schliche zu kommen. Bei Honig müssen jetzt statt der Pauschalangabe ‚EU/Nicht-EU‘ die Herkunftsländer klar ersichtlich am Etikett angegeben werden. Also nicht das Land, wo der Honig verpackt oder verarbeitet wurde, sondern ganz eindeutig jenes, wo dieser geerntet wurde.“

Umso wenig Verständnis hat Bernhuber daher für das Abstimmungsverhalten der FPÖ-Abgeordneten, die sich allesamt enthielten. „Das ist zynisch. Während FPÖ-Agrarsprecher Peter Schmiedlechner nur lautstark Verbesserungen fordert, haben wir diesen absolut notwenigen Schritt für volle Transparenz gesetzt“, so der Abgeordnete im Gespräch mit der Bauernzeitung. Für Bernhuber ein erneutes Beispiel dafür, dass die Freiheitlichen im konkreten Fall die honigproduzierenden Bäuerinnen und Bauern wie auch alle anderen Imker im Stich lassen, wenn es darauf ankommt. Bernhuber: „Gestern wollte im EU-Parlament plötzlich von Fraktionsführer Vilimsky abwärts keiner der FPÖ-Abgeordneten die verpflichtende Herkunftskennzeichnung unterstützen.“

„FPÖ schmiert ihren Wählern nur Honig ums Maul“

Allzu oft würden sich Vertreter der FPÖ als Bauernvertreter gerieren.  Bernhuber: „Ich frage mich, wie deren Agrarsprecher Schmiedlechner das den heimischen Imkern erklärt, die sich dem unfairen Wettbewerb durch billigen, gefälschten Honig aus dem Ausland ausgesetzt sehen. Oder den hunderttausenden Konsumentinnen und Konsumenten, die zurecht wissen wollen, wo ihr Honig tatsächlich herkommt“. Lieber schmiere die FPÖ ihren Wählern offenbar „nur Honig ums Maul, statt den Honigfälscher das Handwerk zu legen“, sagt Bernhuber mit Verweis auf einen EU-weiten Check der Kommission, wonach von 320 untersuchten Honig-Proben 147 verfälscht waren, die meisten davon aus Nicht-EU-Ländern, allen voran aus China.

- Bildquellen -

  • Alex Bernhuber – European Union: Europäische Union
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AUTORBernhard Weber
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